Im Landkreis Mansfeld-Südharz drohten beim Winterhochwasser 2023 erhebliche Überschwemmungen, doch mutige Entscheidungen der Behörden bewahrten die Bevölkerung in den angrenzenden Gemeinden in Thüringen. Vor 294 Tagen eröffneten Bagger den Helme-Deich Katharinenrieth, was sich als goldrichtig erwies und die umliegenden Orte vor den Wassermassen schützte. Jetzt, am 17. Oktober 2024, wurde mit dem Wiederaufbau dieses Deiches der erste Spatenstich gesetzt. Verantwortliche der beiden Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen leiteten die Arbeiten mit Blick auf eine DIN-gerechte Sanierung bis zum Jahresende.
„Die Belastungen durch das Winterhochwasser stecken vielen immer noch in den Knochen,“ erklärte Dr. Steffen Eicher, Umwelt-Staatssekretär von Sachsen-Anhalt. Der Deich hatte sich als Schutzeinrichtung bewährt, jedoch auch Spuren der Überlastung hinterlassen. Es sei von großer Bedeutung, die Instandsetzung zügig voranzutreiben. Auch Dr. Burkhard Vogel, sein Thüringer Amtskollege, hob die bedeutende grenzüberschreitende Zusammenarbeit hervor, die geholfen habe, das Schlimmste abzuwenden und die Sicherheit der Gemeinde zu gewährleisten.
Gemeinsame Anstrengungen für Hochwasserschutz
Außer den beiden Staatssekretären waren beim Spatenstich auch Fachleute aus beiden Bundesländern anwesend, darunter Mario Suckert, Präsident des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, und Martina Große-Sudhues, Direktorin des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt. Diese Begegnung verdeutlichte die Unterstützung und den gesunden Austausch, der für die Durchführung dieser wichtigen Sanierungsmaßnahme erforderlich ist. Große-Sudhues betonte die positive, vertrauensvolle Zusammenarbeit, die den zügigen Beginn der Arbeiten ermöglicht hat.
Die anstehenden Sanierungsarbeiten umfassen zunächst das Entfernen eines provisorischen Verschlusses aus Spundwänden und Schotter. Die beauftragte Baufirma MST Laucha wird daraufhin etwa 2.000 Tonnen geeignetes Deichbaumaterial einbringen, um die Struktur zu stabilisieren. Zum Schutz vor Erosion wird danach Rasen angesät. Der abschließende Schritt wird die Wiederherstellung des Deichverteidigungswegs sein.
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der damit verbundenen Intensivierung extremer Wetterereignisse haben die beteiligten Landeseinrichtungen bereits über eine vertiefte Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines landesübergreifenden Hochwasserschutzkonzepts zur Helme nachgedacht. In Anbetracht der Erfahrungen aus der Vergangenheit ist es entscheidend, darauf vorbereitet zu sein und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Anwohner effektiver zu schützen.
Hintergrund dieser jüngsten Maßnahmen ist die hohe Belastung, die das Winterhochwasser auf den Unterlauf der Helme ausübte. Die Talsperre Kelbra, die durch übermäßigen Niederschlag beeinflusst wurde, hatte in der kritischen Phase eine zentrale Rolle gespielt, indem sie dazu beitrug, die Wassermengen zu regulieren. Dennoch entstehen durch die Hochwasserereignisse in Sachsen-Anhalt geschätzte Schäden von 40 Millionen Euro. Diese Summe betrifft mehrere Infrastrukturprojekte, die repariert werden müssen. Für die Beseitigung der Schäden und zur Deckung der Folgekosten hat das Umweltministerium bereits beträchtliche Gelder für die kommenden Jahre bereitgestellt.
Die Helme selbst ist ein wesentlicher Bestandteil des Elb-Systems, das sich durch Sachsen-Anhalt schlängelt und in Thüringen in die Unstrut mündet.
Mit dem Fokus auf die notwendigen Maßnahmen zum Hochwasserschutz müssen alle Beteiligten für die Zukunft gewappnet sein. Die enge Zusammenarbeit zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt stellt sicher, dass beide Bundesländer auch in Zukunft gut vorbereitet sind, aus den Lehren der Vergangenheit zu lernen und ihre Bürger zu schützen, wenn die Natur wieder zuschlägt.