Im Himmel über Hessen erwartet die Beobachter ein faszinierendes Schauspiel. In dieser Nacht haben die Himmelsfreunde die Möglichkeit, gleich drei aufregende Phänomene zu erleben: den Kometen Tsuchinshan-Atlas, einen Supermond und möglicherweise Polarlichter. Ob diese jedoch tatsächlich zu sehen sind, hängt stark vom Wetter ab.
Am Donnerstagabend wird der Supermond in Hessens Lüfte aufsteigen, so Meteorologe Tim Gotsch. Der Mond wird gegen 18.30 Uhr im Nordosten sichtbar und wandert über den Südhimmel, bevor er im Nordwesten untergeht. Gotsch erklärt, dass der Supermond die ganze Nacht über zu sehen sein könnte, vorausgesetzt, der Himmel bleibt klar.
Ein besonderes Himmelsphänomen
Die besondere Größe des Mondes liegt an der elliptischen Umlaufbahn, die er um die Erde beschreibt. Wenn der Mond sich der Erde näher befindet, erscheint er im Vergleich zu seinem normalen Erscheinungsbild wesentlich größer. Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde in Bensheim erläutert, dass die Illusion der monumentalen Größe verstärkt wird, wenn der Mond tief am Horizont steht, da unser Auge ihn in Relation zu Objekten am Boden interpretiert.
Doch wie groß sind die Chancen, dass der Supermond in Hessen tatsächlich sichtbar ist? Laut Gotsch zeigt sich hier eine interessante Unsicherheit: Die Sichtbarkeit ist nicht garantiert. Es besteht zwar eine Chance auf einen klaren Himmel, doch Wolken und Nebel könnten die Sicht auf den Mond erheblich einschränken. So könnte man am Donnerstagabend schlichtweg etwas Glück benötigen.
Ein seltener Komet
Ein weiteres seltenes Event ist der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas, der am Himmel strahlen sollte. Seit dem vergangenen Wochenende ist der Komet mit bloßem Auge oder einem Fernglas zu beobachten. Nach Pilz‘ Angaben könnte die Sichtbarkeitszeit mit dem bloßen Auge bald enden, doch mit einem Fernglas kann man ihn noch einige Zeit länger sehen. Der Komet ist aktuell in der Nähe der Sonne, was seine Sichtbarkeit beeinflusst.
Für die besten Sichtmöglichkeiten empfiehlt Pilz, sich nach Sonnenuntergang an einen Ort mit freier Sicht zum Westhorizont zu begeben. In städtischen Gebieten können hohe Bäume und Gebäude die Sicht auf den Kometen behindern. Anders sieht es in weniger bebauten Regionen aus, wo der Komet vielleicht besser zu beobachten ist. Am Donnerstag wird empfohlen, zwischen 19.30 und 20 Uhr nach dem Kometen Ausschau zu halten, jedoch könnte das Licht des aufgehenden Vollmonds die Sicht erheblich stören, weshalb der Ausblick auf den Kometen besonders an den Tagen nach Donnerstag lohnend sein könnte.
Besonders aufregend könnte es werden, wenn die Polarlichter am Himmel von Hessen erscheinen. Diese faszinierenden Lichteffekte sind üblicherweise in nördlicheren Regionen zu sehen, daher sollten sich interessierte Beobachter nach Norden orientieren. Pilz beschreibt, dass man zunächst einen rötlichen Schimmer sehen könnte, der sich später in ein grünes Licht verwandelt und sich wie sanfte Vorhänge bewegt.
Irgendwo zwischen Begeisterung und Realismus bleibt die Frage, ob die Polarlichter tatsächlich in Hessen sichtbar sein werden. Tim Gotsch spricht eine Warnung aus: Momentan ist die Sonnenaktivität recht gering, was die Wahrscheinlichkeit, Polarlichter zu beobachten, stark reduziert. In dunklen Stunden, fernab von künstlichen Lichtquellen, sind die Chancen, die farbenfrohen Lichtspiele am Himmel zu sehen, am besten.
Für diejenigen, die flexibel bleiben möchten, gibt es spezielle Apps zur Polarlicht-Vorwarnung. Diese geben jedoch nur wenige Minuten vorher zuverlässige Infos. Pilz rät außerdem, einen Kompass zur Hand zu haben, um die genaue Richtung und den besten Standort für die Himmelsbeobachtung zu finden.
Wer sich nicht alleine austoben möchte, kann am kommenden Samstag am Tag der Astronomie teilnehmen. Hier werden zahlreiche Aktivitäten angeboten, um mehr über den Sternenhimmel zu erfahren und vielleicht sogar die Gelegenheit zu haben, Komet und Polarlichter zu beobachten, wenn das Wetter mitspielt. In der Branche der Astronomie gibt es immer etwas Neues zu entdecken, und diese Nacht wird sicher spannend.
Diese Himmelsphänomene sind nicht nur ein optisches Vergnügen, sondern auch ein Erinnerungsstück unserer grandiosen Natur, das uns zeigt, wie klein wir im Vergleich zum Universum sind.