Ein tragischer Motorradunfall hat die Region Bad Tölz-Wolfratshausen erschüttert! Ein junger Fahrer, der an einem sonnigen Herbsttag seine letzte Tour vor dem Winter genießen wollte, verlor in einer Kurve die Kontrolle und prallte frontal gegen ein entgegenkommendes Auto. Trotz der Bemühungen eines Ersthelfers, ihn zu reanimieren, kam jede Hilfe zu spät – der junge Mann starb noch an der Unfallstelle. Solche schockierenden Ereignisse sind der Einsatzbereich für das Kriseninterventionsteam (KID), das in der Region eine unverzichtbare Rolle spielt.
Das KID, bestehend aus 20 engagierten Ehrenamtlichen, wird in traumatischen Situationen alarmiert, oft auf Bitte von Polizei oder Feuerwehr. „Pro Jahr haben wir zwischen 60 und 80 Einsätze“, erklärt Roland Herzog, der Fachdienstleiter des Bayerischen Roten Kreuzes. Die Einsätze sind häufig im häuslichen Bereich, etwa wenn ein plötzlicher Todesfall einen Schock auslöst. Die Helfer arbeiten in Zweierteams, um schnell und effektiv reagieren zu können. Marina Prause, seit sechs Jahren Teil des Teams, hebt hervor, dass die Ausbildung intensiv ist und eine umfassende Vorbereitung auf die psychologischen Herausforderungen der Einsätze erfordert.
Krisenintervention: Unterstützung in der Not
Die Hauptaufgabe der KID-Mitarbeiter ist es, einfach „da zu sein“ – auch in Momenten der Stille. Herzog beschreibt, dass sie als „Brückenbauer“ fungieren, die Verbindungen zwischen den Einsatzkräften, den Betroffenen und deren sozialen Netzwerken schaffen. Sie helfen den Hinterbliebenen, alltägliche Dinge nicht aus den Augen zu verlieren, während sie gleichzeitig erklären, welche Reaktionen nach einem traumatischen Ereignis normal sind. „Wir machen auf Fachorganisationen aufmerksam, die weitere Unterstützung bieten können“, fügt Prause hinzu, um den Betroffenen nach einem Verlust zu helfen.
Die Einsätze dauern im Durchschnitt zwischen zweieinhalb und drei Stunden, wobei die Betroffenen entscheiden, wann die Unterstützung endet. Die Ehrenamtlichen unterliegen einer strengen Schweigepflicht, doch auch sie erhalten Unterstützung durch ihre Kollegen und interne Ansprechpartner. „Psychohygiene ist bei uns ein wichtiges Gut“, betont Herzog. Das Team sucht ständig nach neuen Mitgliedern, die bereit sind, sich in dieser wichtigen Arbeit zu engagieren. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch Spenden, da die Hilfe für die Betroffenen kostenlos ist.