Hessen

Wolfsjagd in Hessen: Ein umstrittener Schritt in die Zukunft!

Der Hessische Landtag hat in einer bemerkenswerten Sitzung entschieden, den Wolf in das Jagdrecht aufzunehmen. Dieser Beschluss, der am Donnerstag gefasst wurde, erfuhr die Unterstützung von CDU, SPD, AfD und FDP, während die Grünen sich enthalten hatten. Diese neue Regelung, die jedoch noch die Zustimmung auf Bundes- und Europaebene benötigt, könnte es in Zukunft ermöglichen, Wölfe in Hessen zu bejagen.

Nach dem Beschluss erklärte der Landwirtschaftsminister Ingmar Jung (CDU): „Heute ist ein guter Tag, lassen Sie uns feiern.“ Er forderte die Bundesregierung auf, baldmöglichst das Bundesnaturschutzgesetz zu ändern, um damit die Basis für ein effektives Bestandsmanagement der Wölfe zu schaffen. Damit könnten die Herausforderungen, die mit der Rückkehr des Wolfs einhergehen, besser geregelt werden.

Die Sorgen um die Wolfspopulation

Dominik Leyh, der jagdpolitische Sprecher der CDU, äußerte sich zu den Sorgen und Ängsten rund um das Thema Wolf. Er betonte: „Der Wolf ist zurück. Er wird von Sorgen und Ängsten begleitet und wir nehmen diese Ängste ernst.“ Diese Entscheidung solle ein starkes Signal an Weidetierhalter und Bürger senden, um die Schäden und Ängste, die mit der Wolfspopulation einhergehen, ernst zu nehmen.

Kurze Werbeeinblendung

Auch Wiebke Knell, FDP-Fraktionsvorsitzende, brachte ihre Erleichterung zum Ausdruck: „Heute ist ein guter Tag für Hessen, endlich wird der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen.“ Sie betonte, dass die Sorgen der Tierhalter über viele Jahre kleingeredet worden seien und verwies darauf, dass viele Menschen Angst hätten, mit ihren Hunden oder Ponys in den Wald zu gehen. Angesichts einer zunehmend wachsenden Wolfspopulation in Hessen, die von einer ausreichenden Nahrungsbasis profitiere, sei es an der Zeit, Maßnahmen zu ergreifen.

Jedoch warnte Gerhard Schenk von der AfD, dass das im Landtag beschlossene Gesetz allein nicht die Vermehrung der Wölfe aufhalten könne. Trotz seiner kritischen Sicht, stimmte die AfD dem Gesetz schließlich zu. Die Grünen, die sich enthalten hatten, begründeten ihre Entscheidung mit den geänderten Zuständigkeiten im Wolfsmanagement. Aus Sicht von Hans-Jürgen Müller, dem landwirtschaftlichen Sprecher der Grünen, erschwere der neue Ansatz den Abschuss von sogenannten „Problemwölfen“ und mache die Kontrolle über die Wolfspopulation komplexer.

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist eine gründliche Beobachtung der Wolfspopulation unerlässlich. Landwirtschaftsminister Jung kündigte an, dass nächste Woche im EU-Umweltministerrat darüber entschieden werden soll, den Schutzstatus des Wolfs herabzustufen. Für eine endgültige Regelung sind Änderungen der FFH-Richtlinie sowie der Berner Konvention erforderlich. Diese rechtlichen Schritte könnten bis Ende 2026 abgeschlossen sein, was den Weg für eine Wolfsjagd in Hessen ebnen würde. Der gesamte Prozess, von der Regelungsänderung bis zur bevorstehenden Jagd, wird nach Einschätzungen des Landwirtschaftsministeriums etwa ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.

Diese Entwicklungen zeigen, wie ernst die Diskussion um den Wolf in Hessen genommen wird. Die unterschiedlichen Perspektiven der politischen Fraktionen spiegeln die vielfältigen Ängste und Herausforderungen wider, die der Wolf mit sich bringt. Während einige die Rückkehr des Raubtiers als Bedrohung empfinden, sehen andere in der Regelung eine Möglichkeit, das Gleichgewicht zwischen Natur und Landwirtschaft besser zu wahren. In diesem Kontext wird weiterhin auf eine rasche politische Einigung auf höherer Ebene hingearbeitet.


Details zur Meldung

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"