Ein tragischer Vorfall erschüttert Kamenz: Am 7. Oktober 2024 ließ ein Wolf die Herzstücke einer Familie blutüberströmt zurück. Das vorletzte Krainer Steinschaf Kassandra, eine geliebte Zuchttier mit emotionaler Bindung, wurde brutal attackiert. Die Tierzüchter Maria und Marc Angermann erhielten den schockierenden Anruf während eines Kurzurlaubs an der Ostsee. Die heile Welt zerfiel in einem Augenblick, als sie von dem blutigen Anblick auf ihrer Wiese erfuhren.
Die Familie betreibt seit Jahren eine erfolgreiche Zucht seltener Heimtierrassen auf ihrem Hof in Hennersdorf. Doch die Wolfangriffe seit 2014 haben ihre Leidenschaft, insbesondere die Zucht der Coburger Fuchsschafe, zur Qual werden lassen. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, einschließlich doppelt gesicherter Zäune, wurde das Schicksal ihrer Tiere besiegelt. „Wir mussten unsere letzte Herde von 30 Tieren nach Hessen verkaufen“, erklärt Maria Angermann, sichtlich betroffen von der ständigen Bedrohung durch die Raubtiere.
Emotionale Bindung zu den Tieren
Kassandra war nicht nur ein Zuchttier; sie war Trost für die junge Tochter der Angermanns, Hannah. Kassandra wurde mit der Flasche großgezogen, nachdem die Familie 2019 einen schrecklichen Verlust erlitt. Der Schmerz über den Verlust wird durch die ständigen Angriffe auf ihre Schafe und den damit verbundenen emotionalen Verlust noch verstärkt. „Wenn wir kleinen Züchter aussterben, verschwinden damit auch seltene Rassen“, betont Maria mit ernstem Blick.
Die Angermanns fordern eine sinnvolle Bejagung der Wölfe, um die Sicherheit ihrer Tiere zu gewährleisten. In einem Land, wo immer mehr Wölfe gesichtet werden, ist die Situation angespannt. Wölfe sind nicht nur eine Gefahr für die Zucht, sondern auch ein ständiges Sorgenkind für die Tierhalter der Region, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die saftige Wiese wird zur tödlichen Falle für die Tiere – ein tragischer Widerspruch im Kampf zwischen Tradition und dem Wilden im ländlichen Kamenz.
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