Die Volleyballfrauen des VC Wiesbaden haben am Mittwoch ein bemerkenswertes erstes Heimspiel in der Bundesliga-Saison hervorgebracht. Gegen den VfB Suhl gewann das Team mit 3:1 und sorgte damit nicht nur für einen sportlichen Erfolg, sondern auch für einige interessante Einblicke in die aktuelle Situation des Vereins. Obwohl die Zuschauerzahl von 1194 hinter den anvisierten 1500 blieb, war die Stimmung in der Halle am Platz der Deutschen Einheit spürbar.
Der Zuspruch war zwar geringer als erwartet, doch in der Halle machte sich der Einsatz der wenigen, aber engagierten Fans bemerkbar. Die Schwankungen in der Zuschauerresonanz spiegeln die Herausforderungen wider, die der Volleyballsport in der Region derzeit durchlebt. Die Kulisse war für die 20-jährige Celine Jebens, die sich an die Spitze des Angriffs begeben musste, dennoch beeindruckend. Sie war nach dem Ausstieg von Anneclaire Ter Brugge gezwungen, eine zentrale Rolle im Team zu übernehmen. Ihr Kommentar zu dieser Situation war klar: „Ich freue mich, dass ich die Chance bekomme.“
Celine Jebens – Eine neue Heldin
Celine Jebens, die mit ihren 1,90 Metern Größe und einer dynamischen Spielweise die Aufmerksamkeit auf sich zog, markierte bereits den ersten Punkt des Spiels. Am Ende des Spiels zählte sie stolze 19 Punkte und wurde zum „wertvollsten Spieler“ ernannt. Coach Benedikt Frank, der bekannt dafür ist, lobende Worte sparsam einzusetzen, bemerkte, dass Jebens die Herausforderungen gut gemeistert hat.
Das Spiel selbst war eine Achterbahnfahrt der Emotionen, geprägt von „Wellentälern“. Frank äußerte sich positiv über Jebens’ Entwicklung und betonte, wie wichtig es sei, die Fehlerquote im Laufe des Spiels zu reduzieren, was das Team letztlich geschafft habe. Jebens selbst reflektierte ihre Leistung zwischen Nervosität und Selbstvertrauen, was die menschliche Seite des Wettkampfs unterstreicht.
Finanzielle Schwierigkeiten und ihre Folgen
Doch die Freude über den Sieg wird von den realen Schwierigkeiten, mit denen der Verein konfrontiert ist, getrübt. Um die Spielqualität trotz nur neun gesunder Spielerinnen aufrechtzuerhalten, hat Frank kreative Lösungen gefunden. Er bedient sich Aushilfskräften und Gastspielern aus Männerteams, um Lücken im Kader zu schließen. Der Fokus liegt auf den kommenden Spielen, in denen das Team weiter an einem positiven „Flow“ arbeiten möchte.
Die Liga wird momentan durch finanzielle Turbulenzen erschüttert. Der Rückzug der Roten Raben Vilsbiburg hat die Situation weiter verschärft, sodass nun nur noch neun Teams in der Liga spielen, von denen die meisten in die Playoffs gelangen. Dies könnte als Chance für die verbleibenden Teams gesehen werden, sich besser aufeinander einzustellen und die Leistungsfähigkeit zu maximieren. Doch die Negativentwicklungen führen dazu, dass viele Spielerinnen zu finanziell stärkeren Ligen ins Ausland wechseln. Nationalspielerin Anastasia Cekulaev und Olympiasiegerin Justine Wong-Orantes sind Beispiele für Talente, deren Abgang spürbaren Einfluss auf die gesamte Liga hat.
Dennoch bleibt Frank optimistisch und verneint die Vorstellung, dass die Hauptrunde nur ein langes Warmspielen sei. „Es geht um jeden Punkt und um jeden Platz“, stellt er klar. Dies ist der Geist, der den Sport antreibt und den Spielern die Motivation gibt, trotz widriger Umstände alles zu geben.
Wie sich die Saison weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass der VC Wiesbaden und seine Spielerinnen vor einer herausfordernden, aber auch potenziell aufregenden Zeit stehen. Die nächste Begegnung wird zeigen, ob der Schwung aus dem Sieg gegen Suhl mitgenommen werden kann und ob das Team der aktuellen Saison gerecht werden kann.
Insgesamt bietet der Spielverlauf und die Situation des VC Wiesbaden ein spannendes Bild des Frauenvolleyballs in Deutschland, mit all seinen Herausforderungen und Chancen. Die Faszination für diesen Sport bleibt unverändert, und die Hoffnung auf eine positive Wendung für das Team gibt den Anhängern Grund zur Freude und Erwartung.
Für mehr Details über die Leistung von Celine Jebens und die Atmosphäre beim Spiel, siehe den Bericht auf www.faz.net.
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