In der südhessischen Stadt Darmstadt sind die Sicherheitsbehörden derzeit dabei, Maßnahmen zu ergreifen, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Im Zuge einer Kontrollaktion, die von Polizeipräsident Björn Gutzeit und der Stadtpolizei durchgeführt wurde, fiel auf, dass immer mehr Jugendliche gefährliche Gegenstände wie Messer und Reizgas mit sich führen. Diese trendmäßige Zunahme an aggressiven Utensilien hat die Polizei alarmiert, da sie bisher keine rechtlichen Mittel hat, um gegen diese Entwicklungen vorzugehen.
Im Hinblick auf diese besorgniserregenden Trends fordert Gutzeit nun die Einführung einer Waffenverbotszone in der Innenstadt von Darmstadt. Ein solcher Schritt würde die Stadt zu einer der wenigen in Hessen machen, die über eine solche Regelung verfügt, und könnte helfen, die Sicherheit der Bürger zu erhöhen. Gegenüber der Frankfurter Rundschau äußerte Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey (CDU) bereits Optimismus bezüglich der Vorhaben, prüft jedoch, ob die Angelegenheit im Stadtparlament besprochen werden muss.
Sicherheitskonzept für Darmstadt
Die kürzlich unterzeichnete Initiative „Sicheres Darmstadt“, die von Gutzeit und Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) ins Leben gerufen wurde, enthält mehrere Maßnahmen, die endlich umgesetzt werden sollen, um Sicherheitsprobleme in der Stadt abzubauen. Der Plan reiht sich in einen identischen Aktionsplan ein, der kürzlich auch in Rüsselsheim unterzeichnet wurde. Laut Gutzeit ist es das Ziel, die Sicherheitslage in Darmstadt durch eine verstärkte Polizeipräsenz und gezielte Maßnahmen gegen Jugendkriminalität zu verbessern.
Statistiken belegen, dass Darmstadt zwar zu den sichersten Großstädten in Hessen zählt, dennoch gibt es in der Innenstadt steigende Straftaten, insbesondere unter Jugendlichen. Gutzeit und Benz sind sich einig, dass es entscheidend ist, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu fördern. Der bereits bestehende Kommunale Präventionsrat wird durch diesen Aktionsplan gestärkt, um die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadtverwaltung weiter zu intensivieren.
Ein bedeutender Teil des Sicherheitsplans ist auch die Bekämpfung von Intensivtätern, die häufig wiederholt Straftaten begehen. Bürgermeisterin Barbara Akdeniz (Grüne) sieht hierin die Notwendigkeit, sowohl präventiv tätig zu werden als auch bestehenden Jugendlichen durch Jugendarbeit und Streetworker gezielt zu unterstützen.
Präsenz der Sicherheitskräfte erhöhen
Ein besonderes Augenmerk wurde am Herrngarten auf eine Gruppe von etwa 20 Personen gelegt, die verdächtigt wurden, sich mit Drogen zu beschäftigen. Bei einer Kontrolle wurden diese individuell überprüft und mussten ihre Personalien hinterlegen. Während einige lediglich Platzverweise erhielten, wurden andere, die mit illegalen Substanzen angetroffen wurden, verhaftet. Solche einsatzorientierten Maßnahmen sollen in Zukunft häufiger stattfinden, um das öffentliche Sicherheitsniveau zu erhöhen.
Fortgesetzte Entwicklungen in der Sicherheitsstrategie beinhalten auch eine Erweiterung der Videoüberwachung in Darmstadt. Es wird darüber nachgedacht, moderne Technologie und künstliche Intelligenz zu nutzen, um die Sicherheitsüberwachung auszubauen. Diese Maßnahmen sind eine direkte Reaktion auf die zunehmenden Herausforderungen in der Stadt und resultieren aus Erkenntnissen, die nach dem Mord an einem Obdachlosen im Jahr 2023 gesammelt wurden.
Insgesamt wird deutlich, dass Darmstadt aktiv an Lösungen arbeitet, um die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten und auf gewachsene Herausforderungen zu reagieren. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie erfolgreich diese Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden können.
– NAG