Wiesbaden erlebte ein beeindruckendes Konzert im grandiosen Kurhaus, das die musikalischen Herzen höher schlagen ließ! Leo McFall feierte sein Debüt als Generalmusikdirektor des Hessischen Staatsorchesters und bot den Zuhörern ein außergewöhnliches Programm, das von avantgardistischen Klängen bis hin zur emotionalen tschechischen Romantik reichte. Mit Werken von Charles Ives, Charlotte Bray und Bedřich Smetana stieß McFall die Pforten zu einem musikalischen Erlebnis auf, das man so schnell nicht vergisst.
Der Abend begann mit Ives’ tiefgründiger Komposition „The Unanswered Question“, die die Zuhörer mit der philosophischen Frage nach dem Sinn des Lebens konfrontierte. Ein faszinierendes Zusammenspiel der Instrumente, bei dem Streicher, Flöten und Trompete unverbunden agierten, schuf eine fesselnde Klanglandschaft. Die klare Intonation der Trompete stellte Ives‘ zentrale Frage eindringlich in den Raum, während die Flöten geradezu nervös antworteten – ein musikalisches Spiel, das die Existenzielle Ungewissheit eindrücklich illustrierte. In der deutschen Erstaufführung von Charlotte Brays „Germinate“ entfaltete sich dann die energiegeladene Dynamik zeitgenössischer Musik, die das Publikum an den Rand der Spannung führte. Die brillanten Solisten harmonierten perfekt und zauberten ein unvergessliches Klangerlebnis auf die Bühne.
Ein episches Finale mit Smetana
Der zweite Teil des Konzerts widmete sich Bedřich Smetanas epischem Werk „Má vlast“ und verzauberte die Zuhörer mit einer musikalischen Reise durch die Schönheit und das historische Erbe Tschechiens. McFall führte das Orchester durch alle sechs symphonischen Dichtungen, eine Seltenheit, die das Publikum in Staunen versetzte. Beginnend mit „Vyšehrad“, einer Hommage an die majestätische Festung, gefolgt von „Die Moldau“, die den malerischen Flusslauf eindrücklich beschrieb. Das Hessische Staatsorchester brillierte, wenn auch einige lautstarke Effekte der großen Schlaginstrumente weniger zur Geltung kamen als gewünscht.
Smetanas Geschichten von Rache, Legenden und der Schönheit der Natur erlebten in McFalls begleitender Hand eine neue Dimension. Man spürte die Leidenschaft, die der Dirigent den Musikern entlockte, und die dynamischen Wechsel faszinierten bis zur letzten Note. Ein Abend voller Emotionen, der nicht nur die Klänge, sondern auch die Herzen der Zuhörer erreichte. Die Begeisterung im Kurhaus war mehr als spürbar – es war das viele üppige Klangvolumen, das diesen Abend zur Erinnerung machte und Leo McFall als neuen Helden der musikalischen Bühne präsentierte!
