Am vergangenen Wochenende erlebte die Gemeinde Bierstadt in Wiesbaden ein besonderes Fest der Dankbarkeit, als zahlreiche Anwohner und Gäste trotz des trüben Wetters zusammenkamen, um einen ökumenischen Erntedankgottesdienst zu feiern. Der Gottesdienst fand unter freiem Himmel „Auf die Fichte“ statt und wurde von den Geistlichen Pfarrer Philip Messner und Pastoralreferent Johannes Mockenhaupt geleitet. Dabei war die Versammlung nicht nur ein Ausdruck von Gemeinschaft, sondern auch ein Weg, um die Fülle und Großzügigkeit der Natur zu würdigen.
Ein zentraler Punkt des Gottesdienstes war der Apfel, der als Symbol für die Gaben Gottes stand. Die reichhaltigen Erntegaben, gepaart mit einem kunstvoll gestalteten Altar aus Holzkisten, schmückten das Altarkreuz und vermittelten ein Gefühl von Vielfalt und Fülle. Dies wurde durch die Predigt ergänzt, die von Astrid Scheit und Werner Born in einem unterhaltsamen Dialog gehalten wurde. Sie zitierten den Timotheusbrief: „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird.“
Ein Zeichen der Hoffnung und Zukunft
Die beiden Prediger verbanden die verschiedenen Apfelarten mit der Vorstellung von Hoffnung und Zukunft, indem sie die Pflanzung eines Apfelbaums als aktiven Ausdruck menschlicher Verantwortung und Geduld beschrieben. Die Exemplare reichten von schönen, knackigen Äpfeln bis hin zu etwas weniger perfekten Früchten, was die Schönheit der Schöpfung in ihrer gesamten Vielfalt symbolisierte. Humorvoll wurde betont, dass auch die Talente der Brauer von Gott gelenkt sind, was das Publikum zum Schmunzeln brachte, bevor die Ansprache mit einem herzlichen „auf ein Bier“ endete.
Die musikalische Begleitung des Gottesdienste wurde von einem Bläserensemble unter der Leitung von Bezirkskantor Roman Bär übernommen, das mit dem Stück „What a Wonderful World“ die dankbare Atmosphäre des Tages perfekt abrundete. Die Gemeinde feierte nicht nur die Ernte, sondern auch die Gemeinschaft und die Freude am Zusammensein.
Kinderaktivitäten und kulinarische Genüsse
Bereits am Vormittag war das Gemeindezentrum St. Birgid lebhaft belebt, als zahlreiche Kinder an einem Brotback-Workshop teilnahmen. Die kleinen Bäcker kneteten, formten und backten ihre eigenen Brote nach einem einfachen Rezept, das eine große Vielfalt an Variationen ermöglichte. Als das Brot nach genau einer Stunde im Ofen fertig war, wurden die goldbraunen Laibe stolz im Gottesdienst verteilt und fanden großen Anklang bei den Besuchern.
Nach dem Gottesdienst wurden die Kinder aktiv in die Herstellung von frischem Apfelmost einbezogen. Sie zerkleinerten die Äpfel mit ihren eigenen Händen und pressten sie, was dem Saft eine besondere Note verlieh. Die Erwachsenen konnten sich hingegen an einer deftigen Bewirtung durch die Fichter Kerbegesellschaft erfreuen, die heißer Kartoffel- und Linsensuppe sowie frisch gebackenem Apfelkuchen servierte. Highlight des Nachmittags war das Kaffeemobil KARL von St. Birgid, das mit frisch gebrühtem Kaffee für einen gemütlichen Ausklang sorgte.
Diese Feier des Dankes war nicht nur eine religiöse Zeremonie, sondern auch ein Ausdruck von Gemeinschaft und Kreativität, die mehrere Generationen vereinte. Die Farben und Aromen der Ernte sowie die strahlenden Gesichter der Kinder, die stolz ihr selbstgebackenes Brot präsentierten, machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. Die Spenden, die am nächsten Tag an die Teestube der Diakonie gingen, waren ein weiteres Zeichen der Solidarität innerhalb der Gemeinde, was die Bedeutung von Dankbarkeit und Mitgefühl in der heutigen Zeit umso mehr unterstreicht.
Für weitere Informationen über diese Veranstaltung und deren Hintergründe, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.wiesbadenaktuell.de.