Wetteraukreis

Ute Glock feiert 20 Jahre Hilfe für Kinder in Bolivien trotz Krisen

Die Büdinger Kinderärztin Dr. Ute Glock feiert 20 Jahre ihres beeindruckenden Projekts Guarayos in Bolivien, das bedürftigen Kindern mit Nahrung, Medizin und Bildung hilft, und bringt damit unermüdlich Licht in die dunklen Zeiten des Landes!

Im Büdinger Hotel Fürstenhof fand am Samstag ein besonderes Fest statt: Die Büdinger Kinderärztin Dr. Ute Glock feierte das 20-jährige Bestehen ihres Hilfsprojekts Guarayos. Dieses Projekt ermöglicht es, bedürftigen Kindern in Bolivien Zugang zu Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und Bildung zu erhalten. In einer Zeit, in der globale Krisen unseren Alltag prägen, ist es wichtig, solche humanitären Initiativen im Blick zu behalten.

Im Gegensatz zu den reichhaltigen Berichten über Konflikte und Flüchtlingsströme in Europa oder die Katastrophen in der eigenen Umgebung rückt die verheerende Situation in Bolivien oft in den Hintergrund. Die Region Santa Cruz leidet derzeit unter den schlimmsten Waldbränden seit 2010, was die Regierung dazu veranlasst hat, den nationalen Notstand auszurufen. Die umfangreiche Zerstörung beläuft sich auf 3,8 Millionen Hektar, darunter 1,5 Millionen Hektar Wald. In dieser kritischen Phase ist Ute Glock, die seit 20 Jahren in der Provinz Guarayos tätig ist, eine wichtige Ansprechpartnerin.

Engagement seit 2003

Dr. Glock begann ihren Einsatz in Bolivien nach einer prägnanten Begegnung mit der franziskanischen Schwester Letitia im Jahr 2003. Inspiriert von deren missionarischer Arbeit gründete sie die Arbeitsgruppe Guarayos. Diese Gruppe steht für ein interdisziplinäres Hilfsprojekt, das sich dem Ziel verschrieben hat, den Menschen in einem der ärmsten Länder Lateinamerikas Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

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Glocks Engagement hat eine große Gemeinschaft mobilisiert. Unterstützt von Freunden, darunter Irmgard und Manfred Huth sowie Ilona und Gunther Bittner, hat sie es geschafft, ein weit gespanntes Netzwerk aufzubauen. In ihrem Bestreben, Hilfe zu leisten, haben sie sich bewusst gegen die Gründung eines offiziellen Vereins entschieden, um der Bürokratie und dem Lobbyismus zu entkommen. Stattdessen setzen sie auf direkte Hilfe und Transparenz.

Die Arbeit, die in den letzten zwei Jahrzehnten geleistet wurde, ist beachtlich. In Zusammenarbeit mit den Tertiar-Schwestern des Heiligen Franziskus wurden Einrichtungen für unterernährte, chronisch kranke und behinderte Kinder geschaffen. Diese Einrichtungen sind ein direktes Ergebnis des unermüdlichen Einsatzes von Glock und ihrem Team. Der erreichte Erfolg, der sich in einer Spendensumme von insgesamt 500.000 Euro niederschlägt, zeigt die bedeutende Unterstützung, die das Projekt erhält.

Konkret vor Ort helfen

Das Impact des Projektes ist besonders in der Region Guarayos spürbar, wo 37 Prozent der Kinder unter fünf Jahren unterernährt sind. Hier hat das Ernährungszentrum Santa Clara eröffnet, das Müttern Unterstützung bei der Ernährung ihrer Kinder bietet, insbesondere durch Sojaartikel. Zusätzlich gibt es Einrichtungen, die sich der Frühförderung und der Sonderpädagogik widmen und mittlerweile staatlich anerkannt sind, was eine erhebliche Aufwertung der Qualität und der verfügbaren Ressourcen bedeutet.

Zu den Errungenschaften des Projekts gehören auch die Anschaffung eines Busses und eines Jeeps, um Kinder aus abgelegenen Gebieten zu transportieren. Diese Logistik ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Unterstützung auch die am schwersten erreichbaren Familien erreicht. Der persönliche Einsatz von Ute Glock wird von ihrem Team hoch geschätzt, und es gibt niemanden, der daran denkt, das Engagement zu beenden. „Für uns ist es eine Frage des Charakters, dranzubleiben“, erklärt Ilona Bittner, während Magda Schlevoigt hinzufügt: „Ute zeigt uns jeden Tag, was es bedeutet, nicht aufzugeben.“

Am 29. September plant Dr. Glock bereits ihre nächste Reise in den bolivianischen Dschungel, wo sie sich den neuen Herausforderungen, die durch die verheerenden Waldbrände gestellt werden, stellen wird. Ihre Entschlossenheit, trotz der widrigen Umstände fortzufahren, ist eine Quelle der Inspiration für viele. So bleibt das Projekt Guarayos ein Lichtblick in einer oft düsteren Welt, das seinen Teil dazu beiträgt, die Lebensumstände vieler Menschen zu verbessern.

Details zu Ute Glocks Reise und den laufenden Aktivitäten des Projekts Guarayos sind auf www.fnp.de zu finden.

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