Ein leidenschaftlicher Hobbyastronom kämpft gegen die Lichtverschmutzung! Thorsten Güths, der seit seiner Kindheit den Nachthimmel beobachtet, hat ein Luxmeter zur Hand, um die übermäßige Beleuchtung in Bad Nauheim und Friedberg zu messen. "Die Sterne werden immer schlechter sichtbar", klagt er und macht auf das ernsthafte Problem aufmerksam: Zu viel künstliches Licht lässt die Sterne verblassen und verschwendet Energie.
Bei einem Rundgang, dem bereits dritten dieser Art, zeigt Güths auf den Parkplatz des Stollgeländes, der seiner Meinung nach viel zu hell erleuchtet ist. "Absurd!", ruft er, während er mit seinem Messgerät die Lichtstärke überprüft. Doch nicht alles ist schlecht: Der Fuß- und Radweg Am Deutergraben hat Laternen mit Bewegungsmeldern, die nur bei Bedarf aufleuchten. Dennoch bleibt Güths skeptisch und fordert mehr Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung.
Insekten und Licht: Ein gefährliches Spiel
Auf dem Rückweg entdeckt Güths eine Spinne, die in einer hellen Laterne ihr Netz gesponnen hat. "Im Sommer steuern die Insekten diesen Lichtkegel an und landen in ihrem Netz", erklärt er mit Bedauern. Fachbereichsleiter Heiko Heinzel gibt zu, dass die Möglichkeiten der Kommune begrenzt sind, aber es gibt bereits Regelungen zum Schutz nachtaktiver Insekten in neuen Bauplänen.
Güths führt seine Messungen auch in Friedberg-Dorheim und Bad Nauheim-Schwalheim durch, wo LED-Lampen installiert wurden. Während Dorheim dunkler ist und dennoch eine gute Sicht bietet, fragt er sich, warum Schwalheim so hell bleibt. Die Ovag, der örtliche Energieversorger, hat bereits Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung ergriffen, doch die Installation von Bewegungsmeldern bleibt kostspielig. Trotz der Herausforderungen bleibt die Hoffnung, dass die Sterne bald wieder für Güths sichtbar werden.
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