Die Sojabohne ist auf dem Vormarsch: Ein Feldtag in Borsdorf zeigt, wie wichtig dieser heimische Rohstoff für die Landwirtschaft und die lokale Ernährung wird.
Ein Blick auf die Entwicklung des Sojaanbaus
Borsdorf wird zum Zentrum der Leguminosen: Der zunehmende Bedarf an eiweißreichen und glutenfreien Lebensmitteln hat die Begeisterung für Soja neu entfacht. Ein von Daniel Goldhammer organisierter Sojabohnen-Feldtag lockte zahlreiche Landwirte und Experten auf sein Gelände, um mehr über den Anbau und die Verwendung der Sojabohne zu erfahren. Der Austausch über Anbaupraktiken und die Vorteile der Sojabohne sind dabei von großer Bedeutung.
Innovative Ansätze im heimischen Landwirtschaftsbetrieb
Goldhammer, der seit etwa zwei Jahren gentechnikfreies Soja anbaut, zeigt, wie Landwirte durch nachhaltige Bewirtschaftung ihre Futterproduktion optimieren können. Der Anbau erfolgt konventionell, mit einem Ansatz, das Unkraut mechanisch und umweltbewusst zu bekämpfen. Auf fünf Hektarfläche arbeitet Goldhammer mit benachbarten Landwirten zusammen. In seiner einzigartigen Aufbereitungsanlage, der einzigen in Hessen, wird das Soja verarbeitet, um ein hochwertiges Futter für die eigenen 2000 Hühner herzustellen.
Umweltfreundlichkeit und Biodiversität im Fokus
Martin Miersch, Vorsitzender des Deutschen Sojaförderrings, hob die ökologischen Vorteile des Sojaanbaus hervor. Soja verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern bietet auch Nahrungsquellen für blütensuchende Insekten. Diese Punkte sind besonders in einem Kontext zunehmender Umweltbewusstseins wichtig. Jedoch erfordert der Anbau eine „Impfung“ der Samen mit speziellen Bakterien, die nicht aus Europa stammen, um die Selbstversorgung der Pflanzen mit Stickstoff zu gewährleisten.
Marktentwicklungen und Herausforderungen
Die Nachfrage nach heimischem Soja wächst zwar, doch Herausforderungen bleiben nicht aus. Reiner Mertens vom Diehl Landhandel macht darauf aufmerksam, dass die Preise für Sojabohnen und -öl aktuell einen Abwärtstrend zeigen. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich des Aufwands für die Unkrautregulierung, da die Vorschriften in Deutschland strenger sind als in anderen europäischen Staaten.
Die Zukunft des Sojaanbaus
Die Veranstaltung bietet nicht nur Informationen über den Anbau, sondern auch Einsichten in die verschiedenen Sojasorten, die in Deutschland verfügbar sind. Cecilia Hüppe vom LLH erläutert, dass die Sortenversuche essenziell für zukünftige Anbaurecommendationen sind. Auch die Herausforderungen, wie überfressene Felder durch Wildvögel, sind Teil der Realität für Sojabauern.
Der Sojatag in Borsdorf demonstriert eindrucksvoll, wie wichtig die Sojabohne für die heimische Landwirtschaft ist. Der Austausch und die Informationen, die die Teilnehmer erhalten, stellen eine wertvolle Ressource für zukünftige Anbauentscheidungen dar und unterstützen die nachhaltige Entwicklung des regionalen Marktes.
– NAG