In Reichelsheim hat Alexander Hitz, ein leidenschaftlicher Amateurfunker, nicht nur ein bemerkenswertes Hobby, sondern auch eine lebendige Verbindung zur Welt. Der 50-Jährige, der für die Deutsche Bahn als Software-Qualitätsingenieur arbeitet, bezeichnet das Funken als eine seiner größten Leidenschaften. Er hat sich in der örtlichen Funkerszene etabliert und ist gleichzeitig aktiv in mehreren Organisationen, darunter die Feuerwehr und der Sozialverband VdK.
Für viele mag Funken eine veraltete Form der Kommunikation sein, doch für Hitz ist es weit mehr als nur ein Hobby. „Das Funken ist für mich ein Ausgleich zur Feuerwehr“, erklärt er und zeigt auf seine kleine Funkstation im Keller. Dort empfängt er Signale aus der ganzen Welt und hält ausgezeichnete Kontakte zu anderen Funkamateuren. Hitz hat mit seiner Station die Möglichkeit, unter anderem mit Funkern auf der pazifischen Insel Rarotonga oder den fernen grünen Weiten Madeiras zu kommunizieren.
Technische Faszination und soziale Interaktion
Seine Funkstation ist ein Technikparadies. Ausgestattet mit drei Bildschirmen zeigt sie alle relevanten Informationen zu Frequenzen und Stationen. Eine frische Antenne im Garten soll bald auf das Dach wandern und die Empfangsqualität weiter verbessern. Alexander erinnerte sich an sein erstes Interesse an Funkgeräten in seiner Kindheit, als sein Vater zwei Geräte besaß. „Ich habe andere Leute gehört und schnell gemerkt, dass Funken viel mehr ist als nur Quatschen“, sagte er. Diese Entdeckung führte ihn schließlich zur Gründung seiner Amateurfunkszene, nachdem sein Interesse 2005 neu entflammt war.
Hitz hat die erforderlichen Lizenzen für den Amateurfunk erworben, was ihm erlaubt, eigenständig funktechnische Geräte zu bauen und alle Frequenzen zu nutzen, die ihm zur Verfügung stehen. Der Kontakt zu internationalen Funkern erfolgt oft über ein einfaches Vorstellungsprotokoll, gefolgt von einem Austausch von QSL-Karten, die als Empfangsbestätigungen dienen und oft mit herrlichen Landschaftsaufnahmen ihrer Herkunftsorte versehen sind.
Ein Mann der vielen Talente
Über seine Faszination für das Funken hinaus zeigt Hitz ein bemerkenswertes Engagement für seine Gemeinschaft. Er war eines der Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr Reichelsheim und hat sich im Laufe der Jahre in vielen Positionen, von Wehrführer bis Einsatzleiter, bewährt. „Es ist mein Steckenpferd“, sagt Hitz voller Stolz über seine Rolle in der Feuerwehr, die er seit 1985 ausübt.
Seine Interessen enden jedoch nicht beim Funken und der Feuerwehr. Hitz ist auch ein aktives Mitglied des Freundeskreises Christkindlmarkt und unterstützt den Markt jedes Jahr bei der Organisation. Seine vielfältigen sozialen Engagements sind Ausdruck seines Wunsches, anderen zu helfen. Als Juniorenvertreter und Pressesprecher für den VdK trägt er zur Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenslagen bei. Diese Rolle in der Gesellschaft sieht er als eine Möglichkeit, hilfsbereit zu wirken und etwas zurückzugeben.
„Die Hilfe am Nächsten ist mir wichtig bei meinen Engagements“, erklärt Hitz, während er einen Blick auf seine zahlreichen Auszeichnungen und Dokumente wirft, die seine unterschiedlichen Aktivitäten dokumentieren. „Ich bin aber auch nicht so gut darin, Nein zu sagen, und komme dann immer wieder in solche Ehrenämter herein.“ Sein unermüdlicher Einsatz stärkt nicht nur seine persönlichen Interessen, sondern bereichert auch die Gemeinschaft in Reichelsheim auf viele verschiedene Arten.
Ein außergewöhnliches Leben und Engagement
Hitz‘ Geschichte ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie individuelle Hobbys und soziale Verantwortung harmonisch miteinander verbunden werden können. Mit seiner Leidenschaft für das Funken und seinem Engagement in verschiedenen Organisationen zeigt er, dass es möglich ist, sowohl spontane Ausflüge über Funk zu machen als auch tief in einem sozialen Netzwerk verankert zu sein. Seine positive Lebenseinstellung und die Fähigkeit, sich in der Gemeinschaft einzubringen, sind inspirierend und motivierend für andere.
Die Kultur des Funkens in Deutschland
Amateurfunk hat in Deutschland eine lange Tradition und erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Der Verband Deutscher Amateurfunker (VDA) hat mehr als 70.000 Mitglieder und deckt ein breites Spektrum an Aktivitäten ab, vom Notfunk über Funkwettbewerbe bis hin zur technischen Weiterbildung. Der Amateurfunk ist nicht nur ein Hobby, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Katastrophenhilfe. Bei Ausfällen von Telefon- und Mobilfunknetzen können Funkamateure die Kommunikation aufrechterhalten und so bei der Bewältigung von Krisensituationen unterstützen. Mehrere Organisationen, darunter der Deutsche Amateur Radio Club (DARC), fördern und koordinieren diese Einsätze, was den Amateurfunk zu einer unverzichtbaren Ressource in Notfällen macht. Dies stellt sicher, dass die Erfahrungen und Kenntnisse von Funkamateuren wie Alexander Hitz einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl leisten.
Die technische Entwicklung des Amateurfunks
Die technischen Möglichkeiten im Amateurfunk haben sich im Laufe der Jahre erheblich weiterentwickelt. Der Fortschritt in der Technologie hat Funkamateuren den Zugang zu modernen Kommunikationsmitteln ermöglicht. Mit der Einführung von digitalen Betriebsarten wie FT8 oder DMR können Funkamateure effizienter kommunizieren und sogar Kontakte über große Entfernungen herstellen, die früher unmöglich waren. Diese Entwicklungen machen das Hobby nicht nur spannender, sondern auch zugänglicher für eine jüngere Generation von Funkern, die sich zunehmend für diese Art der Kommunikation interessieren.
Wichtigkeit der Digitalen Kommunikation
In der heutigen Zeit, wo digitale Kommunikation allgegenwärtig ist, spielt der Amateurfunk auch eine wichtige Rolle in der digitalen Öffentlichkeitsarbeit. Über soziale Medien und Online-Plattformen teilen viele Funkamateure ihre Erfahrungen und Erkenntnisse, wodurch eine tiefere Vernetzung innerhalb der Gemeinschaft entsteht. Alexander Hitz hat beispielsweise auch eine Website, um Informationen über Reichelsheim zu teilen. Solche Plattformen tragen dazu bei, das Bewusstsein für den Amateurfunk zu erhöhen und neue Mitglieder für die Gemeinschaft zu gewinnen.
Ehrenamtliche Engagements und deren Einfluss auf die Gesellschaft
Ehrenamtliches Engagement wie das von Alexander Hitz ist in Deutschland weit verbreitet. Rund 31 Prozent der Deutschen engagieren sich freiwillig in Vereinen oder Organisationen. Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist entscheidend für das Funktionieren der Gemeinschaft und fördert den sozialen Zusammenhalt. Durch seine Tätigkeiten bei der Feuerwehr und im Sozialverband VdK leistet Hitz nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit und Unterstützung in seiner Gemeinde, sondern kommt auch den sozialen Bedürfnissen der Bürger entgegen. Die Schaffung von Netzwerken und Gemeinschaften durch solches Engagement stärkt die Resilienz und Unterstützung der Gesellschaft insgesamt.
– NAG
