Wetteraukreis

Neuanfang für das Mathilden Gesundheitszentrum: Veränderungen in Büdingen

Im Büdinger Mathilden-Hospital, das nun als Mathilden Gesundheitszentrum firmiert, wurden am 1. Juli 2024 stationäre Bereiche geschlossen und 174 Mitarbeiter entlassen, während die Klinik zukünftig ihren Fokus auf Psychiatrie mit Schwerpunkt auf Sucht und Verhaltensstörungen legt, was aufgrund des hohen Interesses der Bürger und politischen Vertretern an der künftigen medizinischen Versorgung in der Region von großer Bedeutung ist.

Das Mathilden-Hospital in Büdingen hat einen bedeutenden Wandel durchgemacht, mit dem der niederländische Betreiber Bergman Clinics ab sofort unter dem neuen Namen Mathilden Gesundheitszentrum firmiert. Diese Namensänderung geht einher mit gravierenden Änderungen in der medizinischen Versorgung, die sich in den letzten Monaten abzeichneten und nun Realität geworden sind.

Mit dem Umbau des Krankenhauses hat sich auch die Belegschaft drastisch reduziert. Spätestens seit dem 1. Juli diesen Jahres sind die somatischen Abteilungen wie Chirurgie und Innere Medizin nicht mehr aktiv, was zur Folge hat, dass 174 Mitarbeiter ihren Job verloren haben. Die verbleibenden rund 160 Angestellten konzentrieren sich in erster Linie auf psychiatrische und ambulante Dienstleistungen. Dieses Umdenken zeigt den Trend hin zu spezialisierten medizinischen Einrichtungen, wodurch die Psychiatrie und Psychotherapie stärker in den Mittelpunkt rücken.

Schließungsankündigungen und Anpassungen in der Versorgung

Im Zuge dieser Veränderungen plant die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) die Schließung der Praxis des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) in Büdingen zum 30. September. Diese Entscheidung ist größtenteils auf die geringe Inanspruchnahme der Praxis zurückzuführen. Die KVH hat bestätigt, dass die Schließung in politischen Gremien bereits diskutiert wurde und dass der Standort in den letzten Monaten nur selten von Patienten frequentiert wurde. Infolge dieser Schließung wird es zu Erweiterungen der Öffnungszeiten an der Zentrale in Nidda kommen, um eine ausreichende Versorgung in der Region sicherzustellen.

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Die Schließung der ÄBD-Praxis überschnitt sich mit der Umstrukturierung des Krankenhauses, was teilweise zu Unsicherheiten hinsichtlich der medizinischen Versorgung führte. Vertreter der KVH betonen jedoch, dass die hausärztliche Versorgung in Büdingen weiterhin als gut bewertet wird. Sie beobachten die Veränderungen eng und sind bereit, notfalls Anpassungen vorzunehmen.

Neuausrichtung und künftige Angebote

Die Neuausrichtung des Mathilden Gesundheitszentrums sieht eine erhebliche Erweiterung der psychiatrischen Tagesklinik vor. Ab Oktober wird ein zusätzlicher Platz für 20 Patienten geschaffen, mit dem Ziel, die stationären Kapazitäten für Sucht- und Verhaltensstörungen bis Anfang 2025 auszubauen. Chefarzt Dr. Uwe Rapp, der die psychiatrische Abteilung leitet, wird von einer neuen Oberärztin unterstützt, die das Team ab dem 1. Oktober erweitern wird.

In einer Pressemitteilung kündigte Bergman Clinics auch die Stärkung des ambulanten Angebotes an. Prof. Helmut Laurer wird die ambulante Versorgung von Arbeitsunfällen und unfallchirurgischen Behandlungen leiten, während Dr. Rolf Schroeder für das Medizinische Versorgungszentrum und das regionale ambulante OP-Zentrum zuständig ist. So wird sichergestellt, dass bestimmte medizinische Leistungen weiterhin in der Region verfügbar sind, obwohl es signifikante Einschnitte gegeben hat.

Die Stadt Büdingen hat zudem eine Informationsveranstaltung organisiert, um den Bürgerinnen und Bürgern Informationen zur zukünftigen medizinischen Versorgung zu bieten. Diese Veranstaltung findet am 3. September in der Willi-Zinnkann-Halle statt, und es erwartet werden Vertreter des Wetteraukreises sowie Bergman Clinics, die über die neuesten Entwicklungen informieren werden.

Insgesamt steht das Mathilden Gesundheitszentrum vor der Herausforderung, sich als spezialisierte Einrichtung neu zu positionieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Bevölkerung in der Region adäquat medizinisch versorgt wird. Diese Veränderungen zeigen deutlich, wie das Gesundheitswesen auf wandelnde Bedürfnisse und Anforderungen reagiert und was das für die medizinische Landschaft in Büdingen bedeutet.

Die Vollziehung dieser Änderungen, einschließlich der Schließungen, stellt einen einschneidenden Schritt dar, die Auswirkungen werden die Region auf lange Sicht beeinflussen. Die Gespräche über mögliche Nachnutzungen der leerstehenden Räume und die anhaltenden Bemühungen, die medizinische Versorgung zu gewährleisten, sind zentral für die kommenden Monate.

Bürger und medizinische Fachkräfte sind aufgefordert, aktiv an den Diskussionen über die zukünftige medizinische Landschaft teilzunehmen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Gemeinschaft weiterhin im Mittelpunkt der Entscheidungen stehen.

– NAG

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