Wetteraukreis

Gude Open Air: Feiern unter Sternen und der Blick auf die Zukunft

Beim »Gude Open Air« in der Büdinger Jugendherberge feierten am vergangenen Samstag zahlreiche Technofans bis in die Nacht hinein, organisiert von Mario Appel und seinem Team, die trotz Herausforderungen und Wetterumschwüngen eine harmonische Atmosphäre schufen und somit ein wichtiger Beitrag zur regionalen Kulturveranstaltung leisteten.

Das »Gude Open Air« am vergangenen Samstag in der Jugendherberge Büdingen war ein Fest, das die Tanzbegeisterten auf besondere Weise zusammenbrachte. Veranstaltet von den Organisatoren Mario Appel, David Haag, Max Kleinmann und Paul Harmann, zog das Event bereits am Nachmittag zahlreiche Gäste an. Besonders erinnerungswürdig war die Ankunft eines Partybusses aus Frankfurt, dessen Passagiere die Stimmung mitbrachten und gleich für eine ausgelassene Atmosphäre sorgten.

Das Gelände, liebevoll dekoriert mit alten Lampenschirmen und leuchtenden Stoffsäulen, bot die perfekte Kulisse für die Feier. Zudem überraschte eine Lichtinstallation mit bunten Mustern auf der Bühnenverkleidung, die den Besuchern unvergessliche visuelle Eindrücke vermittelte. Ein weiteres Highlight war die »KI-Kunst« von Friedrich Heitzer, die mit einem innovativen Code live Bilder der »Beuringer Frääsch« auf eine Hauswand projizierte.

Reaktion auf Wetterbedingungen

Als die Wettervorhersage gegen Abend Regen ankündigte, ergriff das Team um Harmann sofort Maßnahmen. Sie richteten das Ersatz-Equipment im Innenraum ein, während DJ Sportschuh (Suad Muric) den Publikum auf der Terrasse zum Wechsel ins Trockene aufmunterte. Trotz der Wetteranforderungen blieb die Beschwingtheit der Feierlichkeiten ungebrochen. Später kehrten die Gäste zurück nach draußen, um die frische Abendluft und die Musik unter dem freien Himmel zu genießen.

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Das Team hatte auch ein »Awareness-Team« eingeführt, das als Ansprechperson für die Besucher zur Verfügung stand, um sicherzustellen, dass sich alle wohlfühlten. Einmal war eine Intervention nötig, als ein Gast wegen homophober Äußerungen sofort aus der Veranstaltung verwiesen wurde, um eine positive und respektvolle Atmosphäre aufrechtzuerhalten. Harmann berichtete, das Event sei harmonisch verlaufen, und Beschwerde von Anwohnern seien nicht gekommen. Die Teilnehmenden stammten nicht nur aus Büdingen, sondern auch aus weiteren Regionen.

Dennoch gab es auch Herausforderungen zu bewältigen. Paul Harmann bemerkte, dass die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel unzureichend sei, was vielleicht einige jüngere Besucher von der Teilnahme abgehalten hat. Trotz einer Werbekampagne in sozialen Medien hätten nicht so viele Jugendliche im Alter von 17 bis 18 Jahren den Weg zur Veranstaltung gefunden. Möglicherweise hätten zusätzliche Plakate in der Stadt hierbei helfen können, was auch die Ressourcenfrage anspreche.

Die Vorbereitungen für das »Gude Open Air« waren mit erheblichen Anstrengungen verbunden. Harmann selbst widmete sich bereits zwei Wochen vor der Veranstaltung der Organisation und Planung, die insgesamt etwa ein Dreivierteljahr in Anspruch nahm. Die vier Veranstalter verzichteten auf ihre DJ-Honorare, um die Kosten der Veranstaltung zu decken. Unterstützung kam von Freunden und insbesondere von Michael Klinge, dem Leiter der Jugendherberge, der den Organisatoren viel Vertrauen schenkte.

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Klinge erklärte, er finde es selbstverständlich, jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Veranstaltungen zu gestalten und auch Fehler zu machen, um Selbstständigkeit zu erlangen. Der Raum für Kreativität und Eigenverantwortung sei entscheidend. Zudem gab Klinge an, dass es wichtig sei, solche Projekte auch in Zukunft zu unterstützen.

Blick in die Zukunft

Die junge Gruppe zeigt sich zwar optimistisch, hat jedoch realistische Bedenken hinsichtlich einer möglichen Wiederholung des Festivals im nächsten Jahr. Ihnen ist bewusst, dass ihre Studienverpflichtungen eine Herausforderung darstellen könnten. Harmann betonte, dass jede unterstützende Hand willkommen sei. Um die großen Kosten, insbesondere für Werbung und Musik-Ausrüstung, besser stemmen zu können, wäre eine Förderung essenziell.

Das »Gude Open Air« hat trotz seiner Herausforderungen und der Unsicherheiten für die Zukunft einen besonderen Eindruck hinterlassen. Es stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung Jugendkultur und Selbstverwirklichung dar, wo junge Menschen lernen können, ihre Ideen in die Tat umzusetzen und ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen, auf das sie stolz sein können.

Das »Gude Open Air« ist nicht nur ein Fest für Musikbegeisterte, sondern auch ein Beispiel für das Engagement junger Menschen in der Region. Veranstaltungen wie diese fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern bieten auch eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung. Die Veranstalter haben mit ihrem Konzept versucht, die Jugend anzusprechen und einen Raum für kreative Entfaltung zu schaffen. „Es ist wichtig, die lokale Kultur zu stärken und den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Talente zu zeigen“, betont Harmann.

Eine entscheidende Rolle spielt das Engagement der Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Institutionen. Unterstützer wie die Jugendherberge, die dem Team genug Freiraum für ihre Ideen gab, sind entscheidend für den Erfolg solcher Events. In der heutigen Zeit, in der digitale Möglichkeiten oft im Vordergrund stehen, ist es umso wichtiger, die Gemeinschaft zusammenzubringen und echte Erlebnisse zu schaffen.

Die Bedeutung regionaler Veranstaltungen

Regionale Festivals haben eine bedeutende Rolle für die lokale Wirtschaft. Sie ziehen Besucher aus verschiedenen Städten an und beleben somit Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen. Laut einer Studie des Deutschen Tourismusverbandes können lokale Veranstaltungen zu einer Erhöhung der Besucherzahlen in einer Region führen, was sich positiv auf die Wirtschaft auswirkt. Die Gäste geben Geld aus für Speisen, Getränke und Übernachtungen – ein Effekt, der oft noch lange nach dem Event spürbar ist.

Darüber hinaus stärken solche Feste nicht nur den wirtschaftlichen, sondern auch den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Sie bieten die Möglichkeit, über Generationen hinweg Kontakte zu knüpfen und das Verständnis füreinander zu fördern. Gerade in Zeiten, in denen viele Veranstaltungen digital stattfinden, gewinnen lokale Events an Bedeutung, da sie ein Gefühl der Zugehörigkeit und Identität fördern.

Herausforderungen bei der Organisation

Die Organisation eines Festivals bringt viele Herausforderungen mit sich, von der Genehmigungsanfrage bis hin zur Sicherstellung von Sicherheit und Hygiene. In Deutschland sind für Events diverse Genehmigungen erforderlich, die mit Aufwand und Zeit verbunden sind. Viele junge Veranstalter, wie die beim »Gude Open Air«, sind oft unerfahren und laufen Gefahr, an bürokratischen Hürden zu scheitern.

Die Veranstalter von »Gude Open Air« mussten sich zusätzlich mit der Unsicherheit der Wetterbedingungen auseinandersetzen. Aus diesem Grund haben sie sich darauf vorbereitet, im Innenraum der Jugendherberge Konzepte zu realisieren und die Technik schnell umzustellen. Diese Flexibilität war entscheidend, um auch bei ungünstigen Wetterbedingungen eine positive Erfahrung für die Gäste zu garantieren.

– NAG

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