Die Liebe zur Eisenbahn zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben vieler Menschen. Besonders die Eisenbahnfreunde Wetterau in Bad Nauheim stehen vor einer großen Herausforderung: Ihre beiden Strecken sind momentan gesperrt, was nicht nur für die Mitglieder des Vereins, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft eine bedeutende Angelegenheit darstellt.
Ein wichtiges Engagement für die Gemeinschaft
Die Eisenbahnfreunde Wetterau, die 1974 gegründet wurden, haben sich nicht nur dem Erhalt nostalgischer Züge, sondern auch dem kulturellen Erbe der Region verschrieben. Die Sperrung der Strecken Bad Nauheim/Griedel und Butzbach/Griedel/Münzenberg durch die Landeseisenbahnaufsicht aufgrund von Sicherheitsbedenken stellt ein ernsthaftes Problem dar. „Wir investieren bereits seit zwei Jahren in die Instandhaltung der Gleise“, erklärt Stefan John, der Vereinsvorsitzende. „Außerdem benötigen wir noch 90.000 Euro, um die Arbeiten abzuschließen.“
Die Rolle von Spenden
In dieser Krise ist die Unterstützung der Gemeinschaft unerlässlich. Gerhard Siegesmund, ein 74-jähriger Vereinsmitglied, zeigt das durch seine großzügige Spende in Höhe von 1.000 Euro. „Es wäre schön, wenn wir bis Weihnachten wieder fahren könnten“, sagt er voller Zuversicht. Solche Spenden sind für den Fortbestand des Vereins von enormer Bedeutung und motivieren die Ehrenamtlichen, weiterhin an den Gleisen zu arbeiten.
Eine spannende Geschichte voller Erinnerungen
Gerhard Siegesmund selbst ist durch seine Familie eng mit der Eisenbahn verbunden. „Mein Opa war Dampflokführer und mein Vater war Betriebsleiter in der Branche“, erzählt er mit einem nostalgischen Lächeln. Die Kindheitserinnerungen an die Märklin-Bahn zeigen seine lebenslange Begeisterung für die Eisenbahn. „Ich habe immer davon geträumt, Lokführer zu werden.“ Dieses Engagement verbindet ihn und zahlreiche andere Mitglieder emotional mit dem Verein und der Geschichte der Eisenbahn.
Die Herausforderungen der aktuellen Situation
Obwohl die Gleise zurzeit gesperrt sind, sieht John das Potenzial seines Vereins optimistisch. Der Verkauf alter Fahrzeuge und Ersatzteile sowie das Engagement von Paten wie der Stadt Münzenberg für einen Waggon schaffen zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten. „Wir halten die Mitglieder über die Fortschritte unserer Arbeiten informiert“, sagt John. Damit fördert er ein Gemeinschaftsgefühl und die Bereitschaft zur Unterstützung.
Zukunftsausblick
Der Verein plant ein großes Fest zu seinem 50-jährigen Bestehen am 1. September, das als Tag der offenen Tür gestaltet ist. Dies wird nicht nur eine Gelegenheit sein, die Fortschritte der Instandhaltungsarbeiten zu präsentieren, sondern auch die Verbindung zur Gemeinschaft zu stärken. Die Eisenbahnfreunde Wetterau sind fest entschlossen, ihre Tradition fortzusetzen und in der Region weiterhin eine wichtige Rolle zu spielen.
Die aktuellen Anstrengungen des Vereins sind nicht nur ein Zeichen für die Leidenschaft der Mitglieder, sondern auch für das kulturelle Erbe, das die Eisenbahn in Deutschland darstellt. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die notwendigen finanziellen Mittel aufgebracht werden können, um die beliebten Museumszugfahrten wieder anzubieten. Doch eines ist sicher: Die Eisenbahnfreunde Wetterau lassen sich nicht entmutigen und kämpfen weiter für ihre Leidenschaft.
– NAG