In Bad Nauheim blickt der Verein der Eisenbahnfreunde Wetterau optimistisch in die Zukunft, während sie sich auf der Suche nach finanzieller Unterstützung und ehrenamtlichem Engagement befinden. Ihr Ziel ist es, die beliebten Museumszugfahrten bis zu den Weihnachtsfeiertagen wieder anzubieten. Dies wäre nicht nur ein schönes Geschenk für die Vereinsmitglieder, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft, die eng mit der Geschichte der Eisenbahn verbunden ist.
Die Herausforderungen der Gleiserneuerung
Momentan können die beiden Strecken, die die Eisenbahnfreunde betreiben – Bad Nauheim/Griedel sowie Butzbach/Griedel/Münzenberg – nicht befahren werden. Dies ist auf Sicherheitsbestimmungen der Landeseisenbahnaufsicht zurückzuführen, die marode Holzschwellen identifizierte. Um die Sicherheit und Funktionalität der Strecken zu gewährleisten, sind die Ehrenamtlichen seit zwei Jahren dabei, die alten Holzschwellen durch stabile Betonschwellen zu ersetzen. „Die neuen Schwellen sind schwerer, liegen besser und sind nicht anfällig für Zerfall“, erklärt Vereinsvorsitzender Stefan John.
Finanzielle Unterstützung durch die Gemeinschaft
Um diese notwendigen Arbeiten fortzusetzen, hat der Verein bereits 185.000 Euro investiert, benötigt jedoch zusätzlich 90.000 Euro für die vollständige Erneuerung der Gleise. Spenden von engagierten Mitgliedern, wie etwa ein Beitrag von 1.000 Euro von Gerhard Siegesmund, sind von großer Bedeutung. „Solche Beiträge helfen uns enorm weiter“, sagt John, der sich kontinuierlich um zusätzliche Spendengelder bemüht. Die Unterstützung aus der Gemeinschaft ist essenziell, um die lange Tradition der Eisenbahn in der Region aufrechtzuerhalten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Für viele Mitglieder des Vereins, darunter auch Siegesmund, hat die Eisenbahn eine tief verwurzelte Bedeutung. „Der Junge muss mal Lokführer werden“, hießen die Wünsche seiner Verwandten. Diese Leidenschaft begleitet ihn bis heute: „Die Fahrten mit dem Zug haben immer etwas Besonderes an sich. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt.“ Die Erinnerungen an die gemeinsamen Bahnfahrten als Kind sind unvergesslich und zeigen, wie stark die Verbindung zur Eisenbahn in der Familie ist.
Das Jubiläum steht vor der Tür
Am 1. September feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür – ein weiterer Anreiz für die Bevölkerung, die Arbeit des Vereins und dessen Beiträge zur Erhaltung historischer Verkehrsmittel zu schätzen. „Wir möchten, dass die Menschen sehen, wie viel Möglichkeit wir haben, auch in Zukunft etwas Positives für die Gemeinschaft zu bewirken“, betont John. Der Verein blickt auf fünf Jahrzehnte voller Engagement und Entwicklung zurück, von der Übernahme historischer Strecken bis hin zum Bau eines Lokschuppens.
Ein Blick in die Zukunft
Die Eisenbahnfreunde Wetterau verfolgen nicht nur ihre Leidenschaft für historische Züge, sondern tragen auch zur Belebung und zum kulturellen Erbe der Region bei. Mit einem vielversprechenden Veranstaltungskalender und dem Bestreben, weitere Patenschaften und Förderungen zu gewinnen, sieht der Verein der Zukunft optimistisch entgegen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Eisenbahnfreunde auch in den nächsten Jahrzehnten aktiv bleiben werden“, schließt John mit Zuversicht.
– NAG