In der Stadt Hessisch Lichtenau stehen grundlegende Veränderungen für die Feuerwehr an, die in den nächsten zwei Jahrzehnten die Anzahl ihrer Standorte erheblich reduzieren wird. Von derzeit 13 wird die Zahl auf sechs Standorte verringert. Bürgermeister Dirk Oetzel erläutert in einem aktuellen Interview, dass diese Reform nicht nur eine Frage der Kostenersparnis sei, sondern auch ein notwendiger Schritt, um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr zu sichern.
Aktuell haben viele Stadtteile mit einem Personalmangel zu kämpfen, was die Erfüllung der vorgeschriebenen Hilfsfristen von zehn Minuten gefährdet. Um dieser Herausforderung zu begegnen, wurde ein geplanter Bedarfs- und Entwicklungsplan verabschiedet, der mit Unterstützung von Feuerwehrberatern erstellt wurde. Der Plan sieht vor, dass einige Feuerwachen zusammengelegt werden und die verbleibenden Standorte strategisch sinnvoll platziert werden.
Die Standorte der Zukunft
Die Reform wird die Standorte entlang der Autobahn von Fürstenhagen bis nach Walburg konzentrieren. Unter anderem bleiben Friedrichsbrück und Retterode zentrale Punkte der Feuerwehrinfrastruktur. In einem ersten Schritt wird mit Machbarkeitsstudien der Standort Ost in der Nähe der Autobahnauffahrt priorisiert. Der Plan für diese Umstrukturierung wird alle wesentlichen Aspekte berücksichtigen, inklusive der Sicherstellung der Tagesalarmsicherheit.
Bürgermeister Oetzel betont, dass eine transparenter Kommunikation mit den Feuerwehrvereinen von großer Bedeutung sei. Trotz der Umstrukturierung sollen diese Vereine, die eine wichtige soziale Rolle in den Dörfern spielen, erhalten bleiben. Eine enge Zusammenarbeit mit den Vereinsvorständen ist geplant, um die Bedenken und Anregungen der Mitglieder zu integrieren.
Die Realisierung dieses ehrgeizigen Plans wird schrittweise erfolgen. Anfänglich wird die Stadt in den kommenden Jahren mit der Umstellung beginnen, wobei mit weiteren Planungen und Neubauten bis 2026 gerechnet wird. Die Umsetzung erstreckt sich über einen Zeitraum von rund 20 Jahren, was darauf hindeutet, dass eine langfristige Perspektive eingenommen wird.
Ein weiteres wichtiges Thema, das Oetzel anspricht, ist die interkommunale Zusammenarbeit. Um den Herausforderungen, die die großen Fahrzeuge und neuen Standards an die Feuerwehren stellen, gerecht zu werden, müssen die Kommunen enger zusammenarbeiten. Es gibt bereits Pläne, technische Werkstätten und Ausrüstungen zwischen den Gemeinden zu teilen, um Ressourcen effizienter zu nutzen.
Die Stadt Hessisch Lichtenau ist damit auf einem innovativen Weg und könnte im Werra-Meißner-Kreis eine Vorreiterrolle übernehmen. Damit die anderen Kommunen ebenfalls Fortschritte erzielen können, sind offene Dialoge unter den Bürgermeistern gefordert, um voneinander zu lernen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
Diese Umstrukturierungen sind auch eine Reaktion auf die wachsenden Anforderungen der Gesetzgebung und die stetig steigenden Standards, die die Feuerwehren erfüllen müssen. Die Einschätzung von Bürgermeister Oetzel ist klar: Um den Bedürfnissen der Gemeinden gerecht zu werden, ist es unerlässlich, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
Für mehr Informationen zu dieser Entwicklung und detaillierte Erklärungen, siehe den Artikel auf www.werra-rundschau.de.