In Sontra engagiert sich Natascha Schmidt unermüdlich für die Unterstützung seiner Mitbürger. Als Koordinatorin der Runden Tische der Stadt hat sie nicht nur ihren Job, sondern auch zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben, um älteren, geflüchteten und bedürftigen Menschen zu helfen. Schmidt, die in Sontra aufgewachsen ist, führt seit April 2022 die Koordinationsstelle und ist auch eine der Vorsitzenden der Bürgerhilfe Sontraer Land, einer Initiative, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Menschen in der Region zur Seite zu stehen.
Schmidt hat kürzlich die Vorzüge des unbefristeten Arbeitsverhältnisses in ihrer Funktion erfahren, was ihr erlaubt, ihre Unterstützung für verschiedene Zielgruppen weiter auszubauen. „In meiner Arbeit mit Jugendlichen unterstütze ich die entsprechenden Organisationen“, erklärt sie. Bei der Arbeit mit Kindern sei sie oft als Hilfestellung bei Schulanmeldungen oder der Beantragung von Leistungen aktiv, während sie bei geflüchteten Menschen insbesondere als Ansprechpartnerin dient, die bereits in eigenen Wohnungen leben.
Vielfältige Aufgaben
„Ich helfe dabei, wichtige Behördengänge zu bewältigen“, führt Schmidt weiter aus. Sie begleitet die Geflüchteten beim Kontakt mit dem Jobcenter und der Beantragung von Mitteln wie Eltern- oder Wohngeld. Die Bürgerhilfe hat zudem bereits Informationsveranstaltungen zu wichtigen Themen wie Versicherungen angeboten, die dreisprachig abgehalten wurden, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Diese Art von Unterstützung beinhaltet auch gemeinsame Kochabende, die immer wieder für viel Freude sorgen.
Ein zentrales Projekt von Schmidt ist der Mittagstisch für Senioren, der jeden Donnerstag stattfindet. Hier sind zwischen 20 und 25 Teilnehmer herzlich eingeladen, um miteinander zu essen und zu plaudern. Oft ist es der Fall, dass das Fehlen einer Person sofort auffällt, was zeigt, wie stark die Gemeinschaft gewachsen ist.
Die Leidenschaft, mit Menschen zu arbeiten, zieht sich durch Schmidts gesamte Berufserfahrung. Vor ihrem Engagement in der Bürgerhilfe war sie 20 Jahre lang als Justizangestellte tätig, eine Position, die ihr wertvolle Einblicke in die Bürokratie und den Umgang mit Ämtern gab. Diese Kenntnisse kommen ihr besonders in ihrer aktuellen Tätigkeit zugute. Ihre Erfahrungen in der Flüchtlingsbetreuung, die sie seit 2015 sammelt, haben ihr geholfen, in ihrem aktuellen Bereich Fuß zu fassen.
Der Umgang mit sprachlichen Barrieren gehört zu den größten Herausforderungen. „Ich nutze oft das Handy zur Übersetzung“, beschreibt sie, „aber nach einigen Treffen weiß ich meist bereits, was die Person braucht.“ Diese multi-kulturelle Kommunikation hat ihr auch geholfen, ein gewisses Maß an Russisch zu lernen, was für ihre Arbeit von Vorteil ist.
Zusätzlich zu den regelmäßigen Angeboten wie dem Mittagstisch, veranstaltet Schmidt auch Aktivitäten für Senioren, wie den Rollatorführerschein, mit dem älteren Menschen gezeigt wird, wie sie sich besser im Alltag bewegen können. „Der Zusammenhalt ist wirklich gut“, meint sie. Auch ein neues Programm namens „Handyfit“ wird eingeführt, um älteren Menschen den Umgang mit modernen Technologien näherzubringen. Schmidt berichtet von der täglichen Interaktion mit zahlreichen Menschen, die Hilfe bei individuellen Fragen benötigen.
Einer der größten Erfolge in Schmidts Arbeit war die Möglichkeit, Obdachlosen Wohnraum zu finden, da viele Menschen zu ihr kommen, die in einer Krise stecken oder einfach nur jemanden zum Reden brauchen. „Manchmal kommen sogar Leute einfach nur vorbei, weil sie sich einsam fühlen. Das zeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt für viele ist“, erzählt sie.
Die Essensausgaben der Bürgerhilfe sind eine weitere wesentliche Säule ihrer Arbeit. „Wöchentlich versorgen wir etwa 220 Personen mit Lebensmitteln“, erklärt Schmidt. Da die Nachfrage hoch ist, gibt es auch Aufnahmestopps, was die Situation für viele Bedürftige noch schwieriger macht. Diese Einschränkungen müssen stets im Einklang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen stehen, wobei die Unterstützung oft durch Spenden von lokalen Geschäften und dem Engagement von Ehrenamtlichen sichergestellt wird.
Schmidts Enthusiasmus und Hingabe machen sie zu einer unverzichtbaren Figur in Sontra. Ihre Rolle geht über die bürokratischen Aufgaben hinaus, da sie auch der emotionalen Unterstützung einen hohen Stellenwert gibt. „Die Dankbarkeit der Menschen, die an mich herantreten, ist unbezahlbar“, spiegelt sie ihren Antrieb wider.
Die Vision von Natascha Schmidt ist es, weiterhin neue Angebote zu entwickeln, um auf die ständig wechselnden Bedürfnisse der Menschen in Sontra einzugehen. Trotz der Herausforderungen, die sie täglich meistert, bleibt sie optimistisch: „Ich verfüge über viele Ideen, aber oft mangelt es an ehrenamtlichen Kräften. Ich hoffe, dass wir weiterhin wachsen und neue Projekte ins Leben rufen können“, erklärt sie mit einem Lächeln. Ihre Hingabe zeigt, dass der Helfer von nebenan eine entscheidende Rolle im Leben vieler Menschen spielt. Weitere Informationen zu ihrer Arbeit finden sich hier.