Die Honigproduktion in der Region Werra-Meißner sieht sich in diesem Jahr mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Ein verregneter Frühling und Frost haben die Ernten stark beeinträchtigt, und die Imker müssen mit drastisch reduzierten Erträgen zurechtkommen. So gibt es nicht nur Konsequenzen für die Bienenzüchter, sondern auch für die Endverbraucher, die nun mit steigenden Preisen konfrontiert werden.
In diesem Jahr war die Witterung besonders unberechenbar. Ein milder März ließ die Natur aus dem Winterschlaf erwachen, was eine frühe Blüte zur Folge hatte – doch der Frost kam zurück und sorgte für erhebliche Schäden. Thomas Krüger, Vorsitzender des Imkervereins Eschwege, erläutert: „Der Raps blühte, aber als es kalt wurde, flogen keine Bienen.“ Glücklicherweise dauerte die Rapsblüte länger als gewöhnlich, was den Imkern in der Region letztlich zu einem gewissen Ertrag verhalf. Doch nicht jeder Imker hatte das Glück der blühenden Rapsfelder in der Nähe, was zu großen Unterschieden in der Honigernte führte.
Regionale Unterschiede in der Ernte
Christine Curic von der Imkerei Meisterhonig in Witzenhausen sieht die Situation ebenfalls als problematisch: „Die Akazienbäume sind zu 90 Prozent erfroren“, berichtet sie und deutet damit auf die schwerwiegenden Schäden bei den Obstblüten hin. Ihre Aussagen spiegeln die schwere Lage wider. Die Sommermonate hatten eine unregelmäßige Temperaturführung mit viel Regen zu bieten, was zu einem spärlichen Nektarangebot führte. „Wir haben sehr viel weniger geerntet“, bedauert Curic, die wie viele ihrer Kollegen bereits gezwungen ist, die Preise für ihren Honig zu erhöhen.
Die Preisentwicklung für Honig ist jedoch nicht nur auf die aktuelle Ernte zurückzuführen. Thomas Krüger hebt hervor, dass die Preise in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen sind. Vor einem Jahrzehnt lag der Preis für ein 500-Gramm-Glas Honig bei etwa 3,50 Euro. Heute müssten sie die Verbraucher 7 Euro kosten. Bei Christine Curic variieren die Preise je nach Honigqualität zwischen 7,50 und 14 Euro, und auch diese Entwicklung wird sich wohl fortsetzen. Imker wie Manuel Naß sind besorgt über die finanziellen Belastungen, die die geschädigten Ernten mit sich bringen.
Ein weiteres ernstes Problem, das das Überleben der Bienenvölker gefährdet, ist der Futterausfall. Laut Naß ist das Winterfutter aufgrund der langen kühlen Perioden im Frühjahr knapp geworden. „Wir mussten darauf achten, dass unsere Bienen keinen Hunger leiden“, betont er. Das Futter muss bis zum ersten Nektar von außen reichen, und dies könnte eine Herausforderung darstellen.
Die Bemühungen der Imker in dieser schweren Zeit sind lobenswert, jedoch wird die Unsicherheit über zukünftige Ernten und die damit verbundenen Kosten weiterhin eine große Rolle spielen. Die Herausforderungen durch das Wetter und die notwendige Preisanpassung sind für alle Beteiligten spürbar. Weitere tiefgehende Informationen über die Situation der Imker finden sich hier.