. Language: German. Title: „““Arbeitsgruppe Nahwärme in Bischhausen konkretisiert Projekt“““ Given Information: „““
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Stand: 19.09.2024, 20:24 Uhr
Von: Stefanie Salzmann
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Erklärt die Herausforderungen, die jetzt beim Vorhaben eines Nahwärmenetzes für Bischhausen anstehen: Martin Lückert (links) von der achtköpfigen Arbeitsgruppe am Dienstagabend (17. September) im Sportzentrum Bischhausen. © Stefanie Salzmann
Knapp 50 Einwohner haben am zweiten Infoabend zum Thema Nahwärme in Bischhausen teilgenommen. Die Idee steckt dort noch in den Anfängen.
Bischhausen – Im Gegensatz zu Altenburschla oder Oberhone, wo die Genossenschaften schon gegründet wurden oder kurz davor stehen, steckt die Idee einer gemeinsamen Nahwärmeversorgung in Bischhausen noch in den Anfängen. Doch die achtköpfige Arbeitsgruppe, die am Dienstag (17. September) die Bischhäuser zum zweiten Infoabend eingeladen hat, hatte ihre Hausaufgaben gemacht. Gekommen waren knapp 50 von rund 900 Einwohner aus Bischhausen, die damit schon mal ein generelles Interesse an einem gemeinschaftlichen Nahwärme-Projekt signalisierten.
„Jetzt geht es um Unabhängigkeit von Öl und Gas“, sagte Maximilian Borschel von der AG. Er stellte in einem kurzen Vortrag knapp die prognostizierte Preisentwicklung bei Heizöl und Gas vor, vor allem in Verbindung mit der CO2-Steuer, die jetzt schon Rohstoffe teuer macht und ab 2026 nicht mehr per Gesetz, sondern von der Börse reguliert wird. Ein weiterer entscheidender Punkt: das Gebäudeenergiegesetz, nachdem in Gebäuden künftig mindesten 65 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt werden müssen.
Um jetzt voranzukommen, hat die AG für alle Haushalte einen Fragebogen entwickelt. „Wir brauchen möglichst viel Rücklauf, denn diese Daten bilden die Grundlage für eine Studie, welche Energieträger und Gesellschaftsformen für Bischhausen infrage kommen“, appellierte Martin Lückert von der AG an die Anwesenden. „Ihr seid die Multiplikatoren, tragt die Idee in eure Familien und den Bekanntenkreis“, sagte er. „Denn das ist ein Riesenprojekt, bei dem es um Millionen von Euro geht.“ Je mehr Haushalte sich einer gemeinsamen Nahwärmeversorgung anschließen, desto günstiger wird es für den Einzelnen. „Wir brauchen eigentlich eine Anschlussquote von 40 bis 50 Prozent im Ort“, so Lückert.
Abgefragt werden in dem Formular, das jetzt an alle Haushalte in Bischhausen verteilt wird, Adresse, Art des Gebäudes und der Heizungen, Fläche, die beheizt wird, Jahresverbräuche. Gefragt wird auch nach einer generellen Bereitschaft, sich einem gemeinschaftlichen Nahwärmenetz anzuschließen und wie viel man bereit sei, in eine Nahwärme-Genossenschaft einzuzahlen. Die AG bittet darum, die ausgefüllten Fragebögen bis Ende Oktober abzugeben, damit zügig mit der Auswertung der Daten begonnen werden kann und die Konzeptstudie für Bischhausen beauftragt werden kann.
Ermittelt hat die AG bereits, dass in Bischhausen zirka acht Kilometer Leitungen gebraucht würden, um im Wesentlichen das gesamte Dorf an ein zentrales Heizungssystem anzuschließen. „Eine Draufsicht auf Bischhausen zeigt, dass jetzt praktisch in jedem Haus ein Feuer brennt“, sagte Lückert.
Unklar ist bisher, mit welchen Energieträgern das Heizwerk betrieben werden soll. Von Biogas über Solarthermie bis hin zu Wasserkraft und viele andere Energiequellen ist alles möglich. Doch dazu muss eine Studie angefertigt werden, die die optimale Lösung für Bischhausen aufzeigt. Fest steht, dass es nicht nur ein Energieträger sein wird, sondern mehrere, um flexibel zu sein. Auch lässt sich die Frage noch nicht beantworten, was die Kilowattstunde, die über die Nahwärme bezogen wird, kostet. „Man kann aber davon ausgehen, dass sich die Heizkosten dann auf dem jetzigen Niveau bewegen“, sagt Martin Lückert.
Alle, die sich an die Nahwärme anschließen lassen wollen, treten einer zu gründenden Genossenschaft bei und zahlen einen Betrag X ein, (in Oberhone und Altenburschla sind es je 8000 Euro). Diese Genossenschaftseinlage bildet das Eigenkapital, der Rest der Mittel für den Bau muss über Kredite finanziert werden. Bis das Projekt in Bischhausen tatsächlich zur Verwirklichung kommen wird, können noch einige Jahre vergehen. „Das sind noch dicke Bretter zu bohren“, sagt Martin Lückert. (Stefanie Salzmann)
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