Der Tarifstreit bei Volkswagen erreicht einen kritischen Punkt, während die IG Metall und der Automobilhersteller in Hannover zur möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde zusammenkommen. Für zwei intensive Tage haben beide Parteien Gespräche angesetzt, um die Differenzen bezüglich Lohnkürzungen, Werkschließungen und betriebsbedingten Kündigungen vor Weihnachten zu klären. Volkswagen fordert eine Lohnkürzung von zehn Prozent und plant, zusätzliche Boni und Zulagen abzuschaffen. Dies, während die IG Metall den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für etwa 130.000 Mitarbeiter in Niedersachsen, Hessen und Sachsen verlangt, wie die Kreiszeitung Böblinger Bote berichtete.
Die bisherigen Verhandlungsrunden waren von festgefahrenen Positionen geprägt, doch nach der vierten Runde geben beide Seiten an, dass ein konstruktives Gesprächsklima herrschte. Dennoch bleibt eine echte Annäherung aus. Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, stellt klar: "Nun heißt es: Entweder wird kurz vor Weihnachten seitens des Unternehmens die Weiche richtig gestellt, oder wir laufen 2025 in eine massive Eskalation." Ein Scheitern der Gespräche könnte möglicherweise zu einer Ausweitung der Warnstreiks im kommenden Jahr führen, berichtet Die Zeit.
Nachdem bereits in der Vergangenheit 100.000 Beschäftigte an Warnstreiks teilgenommen hatten, ist die IG Metall bereit, ihre Maßnahmen zu verstärken, falls keine Einigung erzielt wird. Die Verhandlungen beginnen am Montag um 11 Uhr in einem Hotel in Hannover, und es bleibt abzuwarten, ob die beiden Seiten in dieser kritischen Phase eine Einigung erzielen können, um so die kommenden Konflikte abzumildern.