In Deutschland wird am Mittwoch, den 25. September, der Tag der Zahngesundheit gefeiert. Dieses Jahr steht alles unter dem Motto: „Gesund beginnt im Mund – von Anfang an!“. Der Fokus dieses Aktionstags liegt ganz klar auf der Mundgesundheit in der Schwangerschaft sowie bei Kleinkindern bis zu drei Jahren. Die Experten machen deutlich, dass die Zahnhygiene bereits vor dem ersten Zahndurchbruch beginnt, was viele Eltern oft nicht wissen.
Uta Born, eine Expertin vom Arbeitskreis Jugendzahnpflege (AKJ) im Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises, erklärt die Dringlichkeit dieses Themas: „Der Anteil der Kleinkinder mit Karies in Deutschland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern immer noch sehr hoch.“ Dies wirft Fragen auf zur Zahnpflege und zum Bewusstsein für Mundgesundheit.
Früherkennung für die Kleinsten
In Deutschland gibt es bereits gesetzliche Regelungen, die darauf abzielen, frühkindliche Karies zu verhindern. Kinder haben von ihrem sechsten Monat bis zum sechsten Lebensjahr Anspruch auf sechs Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt. Diese Untersuchungen bieten nicht nur eine Inspektion der Mundhöhle, sondern auch wertvolle Tipps zur Ernährung und zur richtigen Mundhygiene. Mit einem kleinen Zeitaufwand können Eltern hier viel für die Zahngesundheit ihrer Kleinen tun.
Uta Born betont die Bedeutung, bereits beim Durchbruch des ersten Zahnes mit dem Zähneputzen zu beginnen. Mit einer altersgerechten Kinderzahnbürste und einer erbsengroßen Menge einer geeigneten Zahnpasta lässt sich eine gesundheitsfördernde Routine etablieren, die bis ins Erwachsenenalter wirken kann. „Eltern sollten bereits vor dem ersten Zahn mit dem Abtasten der Kieferkämme beginnen, um das Kind an die Berührung im Mund zu gewöhnen“, rät sie.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zahngesundheit während der Schwangerschaft. Mit einer gesunden Ernährung und einer sorgfältigen Mundhygiene können Mütter bereits eine hervorragende Basis für die Mundgesundheit ihrer Kinder schaffen. So profitieren Kinder ein Leben lang von dieser Vorarbeit.
Die richtige Zahnpflege für Kinder
Die korrekte Zahnpflege von Kindern wird von der Expertin detailliert erklärt: Bis etwa zum dritten Lebensjahr sollten Eltern das Zähneputzen komplett übernehmen. Das selbstständige Zähneputzen können die Kleinen in der Regel erst ab dem Zeitpunkt bewältigen, an dem sie flüssig schreiben lernen. „Es ist wichtig, auf fluoridhaltige Zahnpasta zu achten. Für den ersten Zahn bis zum sechsten Geburtstag sollte diese 1000 ppm Fluorid enthalten“, erläutert Born. Ab dem Schulalter kann der Fluoridgehalt auf 1.400-1.450 ppm erhöht werden, was auf der Zahnpasta-Tube deutlich zu erkennen ist.
Die Zahnbürste sollte nach sechs bis acht Wochen gewechselt werden, oder auch früher, wenn sie Anzeichen von Abnutzung zeigt. „Regelmäßiges Putzen ist das A und O. Es sollte morgens nach dem Frühstück und abends nach dem Abendessen geputzt werden“, fügt sie hinzu.
Eltern haben zahlreiche Ressourcen, um sich über die Zahngesundheit ihrer Kinder zu informieren. Zahnärzte bieten bei regelmäßigen Terminen wichtige Ratschläge an, aber auch der AKJ, Hebammen, Kinderärzte oder zertifizierte Kindertagesstätten stehen als Ansprechpartner bereit. Diese Institutionen beraten umfassend über die richtige Zahnpflege und Ernährungsgewohnheiten.
Die präventiven Maßnahmen des Arbeitskreises Jugendzahnpflege haben das Ziel, Menschen frühzeitig über gesunde Zahnpflege zu informieren, um zukünftige Zahnerkrankungen zu vermeiden. Für weitere Informationen steht das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises telefonisch unter 06641 977 1700 oder per E-Mail zur Verfügung. Die Vision ist klar: eine zahngesunde Zukunft für alle Kinder.
Weitere Details zu diesem Thema und dessen Bedeutung können im Artikel auf www.vogelsberger-zeitung.de nachgelesen werden.