In einem dramatischen Vermisstenfall aus Bosnien bleibt der 67-jährige Arzt Wolfram Mißler aus dem Vogelsbergkreis unauffindbar. Die Suche, die seit dem 4. September läuft, wurde von Bergrettern intensiv betrieben, doch alle Bemühungen blieben bisher ohne Erfolg. Mißler war ins malerische Prenj-Gebirge gereist, wo sein Mietwagen am Einstieg zu zwei Wanderwegen entdeckt wurde. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm, und die Sorge seiner Familie wächst ins Unermessliche.
Die deutsche Botschaft in Sarajewo, die auf eine Presseanfrage reagierte, steht angeblich in „regelmäßigem Kontakt“ mit den Angehörigen. Doch Sebastian Mißler, der Sohn des Vermissten, fühlt sich von der Botschaft im Stich gelassen. „Einen regelmäßigen Kontakt konnte ich nicht feststellen“, erklärt er frustriert. Stattdessen habe er oft selbst die Informationen von der Bergrettung an die Botschaft weitergetragen. Die Aussage des Auswärtigen Amts, dass die Suche ergebnislos blieb, lässt die Familie ratlos zurück. „Eine Initiative von deutscher Seite blieb bisher aus“, so Mißler.
Familie bleibt hartnäckig in der Suche
Obwohl die offiziellen Suchmaßnahmen eingestellt wurden, gibt die Familie die Hoffnung nicht auf. Sie plant, den Fall durch eine verstärkte Medienpräsenz in Bosnien neu aufzurollen, in der Hoffnung, die Suche wieder anzustoßen. „Wenn alle Maßnahmen erfolglos bleiben, werden wir eine privat finanzierte Ermittlung oder Suche in Erwägung ziehen“, kündigt Sebastian Mißler an. Inzwischen wird seine kardiologische Praxis in Grebenhain ab dem 13. November von einer Vertretung weitergeführt – eine positive Nachricht für die Patienten, aber kein Trost für die Angehörigen, die in dieser schweren Zeit um ihren geliebten Vater und Partner bangen.