Ein innovatives Projekt im Vogelsbergkreis sorgt für frischen Wind in der Notfallkommunikation: Migranten, die sowohl ihre Muttersprache als auch Deutsch beherrschen, bieten jetzt wertvolle Übersetzungshilfen für Einsatzkräfte in kritischen Situationen. In einem Land, wo bei Notfällen schnelle Entscheidungen gefragt sind, begegnet das Projekt der Herausforderung der Sprachbarrieren. Wie die Allgäuer Zeitung berichtet, werden die Sprachmittler telefonisch zugeschaltet, um Notärzte, Rettungsdienst und hilfesuchende Patienten miteinander zu verbinden. Der Initiator Björn Preuß-von Brincken, gleichzeitig Kreisbrandmeister und interkultureller Berater, hebt hervor, dass die ersten Freiwilligen seit September aktiv unterstützen und mit knapp 20 Ehrenamtlichen bereits ein starkes Team gebildet wurde.
Umfassende Ausbildung für Notfallsituationen
Die Notfall-Sprachmittler erhalten umfassende Schulungen, um nicht nur in regulären Einsätzen, sondern auch in brenzligen Situationen wie Feuerwehreinsätzen tätig zu sein. Die Notwendigkeit dieser Ausbildung wurde während eines Austauschtreffens der Ehrenamtlichen betont, bei dem auch die Migrationsberatung der Caritas vorgestellt wurde. Wie Osthessen News berichtet, ist bereits ein fest etabliertes Netzwerk von rund 96 Ehrenamtlichen für den Sprachmittlungs-Pool aktiv, der über 35 Sprachen abdeckt. Die Ehrenamtlichen unterstützen etwa bei Arztbesuchen, Amtsgängen und in Schulen und Kitas.
Mit über 2000 bereits durchgeführten Terminen zeigt sich, dass der Sprachmittlungs-Pool ein unerlässliches Instrument zur Überwindung von sprachlichen Hürden darstellt. Es eröffnet zudem Migranten selbst die Möglichkeit, aktiv an ihrer Integrationsreise teilzunehmen, indem sie anderen helfen. Dieses bedeutende Ehrenamt wird regelmäßig gewürdigt, wodurch die Gemeinschaft gestärkt und das Gefühl der Zugehörigkeit gefördert wird.
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