Kirtorf (pm/gü) – Ein Denim-Stück ist mehr als nur ein Kleidungsstück; es ist das Ergebnis eines langen Transports von der Fabrik bis in den Schrank. Fragen wie „Wie kann ich beim Essen das Klima schützen?“ oder „Was hat die Mobilität der Zukunft mit uns zu tun?“ stehen im Zentrum des „Schuljahres der Nachhaltigkeit“, das in den Grundschulen und Mittelstufen des Vogelsbergkreises durchgeführt wird. In dieser Woche nahm Patrick Krug, der Erste Kreisbeigeordnete, einen Zuwendungsbescheid über 52.000 Euro entgegen, um die Fortführung dieses wichtigen Bildungsprogramms zu sichern, das von dem Ausbildungszentrum für Natur und Umweltbildung, dem Naturerlebnishaus Heideberg (AZN), ins Leben gerufen wurde.
„Ich finde es wichtig, dass solch ein Projekt das Bewusstsein bei den Schülerinnen und Schülern schärft und ihnen zeigt, was sie gegen den klimawandelbedingten menschlichen Einfluss tun können“, sagte Krug. Projektkoordinatorin Bettina Dören und Multiplikatorin Fiona Tito vom AZN nehmen den Bescheid freudig entgegen. Mit diesem Programm erfahren die Grundschüler, was nachhaltige Entwicklung wirklich bedeutet – nicht nur für sich, sondern auch für Menschen weltweit. Durch anschauliche Materialien und spannende Experimente lernen sie Handlungsoptionen, um nachhaltiger zu leben. Empathie und Reflexionsfähigkeit sind zentrale Bestandteile des Lehrplans.
Nachhaltigkeit im Unterricht
Der Schuldezernent Krug hob hervor, wie entscheidend es ist, dass Kinder und Jugendliche erleben, dass ihre Handlungen sowohl positive als auch negative Folgen für die Gesellschaft haben können. Die Konzeption des „Schuljahres der Nachhaltigkeit“ richtet sich nicht nur an Grundschüler, sondern wird nun auch auf die Bedürfnisse der weiterführenden Schulen angepasst. Im Rahmen von aufeinander aufbauenden Einheiten werden Themen wie Energie, Mobilität und Ernährung gründlich behandelt. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler die Klimaauswirkungen ihrer täglichen Entscheidungen kennen, und einiges wird ihnen völlig neu erscheinen: „So gut wie alles im Alltag hat einen Bezug zum Klima“, merken die Vertreterinnen des AZN an.
Durch spielerische und forschende Ansätze werden natürlich auch die emotionalen Aspekte, die mit dem Lernen verbunden sind, nicht vernachlässigt. Das AZN verfolgt mit seinen Programmen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem naturwissenschaftliche Fakten ebenso vermittelt werden wie kreative und künstlerische Zugänge. Es ist ein wichtiges Ziel, den Schülerinnen und Schülern ein bewusstes Leben nahe zu bringen, das in Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung steht.
Die Bedeutung dieser Programme wird durch die lange Geschichte des AZN unterstrichen, das seit 1995 Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) fördert. Die Institution spielt eine wesentliche Rolle bei der Verankerung von BNE im Schulalltag und der Unterstützung von Schulen und Kitas im Vogelsbergkreis. Darüber hinaus zielt das AZN darauf ab, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch, verschiedene Akteure im ländlichen Raum zu vernetzen.
Dieses Engagement ist auch ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit. Mit seinen Bildungsangeboten hat das AZN inzwischen das Zertifikat „Bildungsträger für Nachhaltige Entwicklung“ erhalten und positioniert sich als zentrale Beratungsstelle für Umweltschulen in Hessen. Die Schwerpunkte der Arbeit sind das Naturerleben und das Entdecken sowie die Entwicklung und Durchführung von Klimabildungsprojekten. Die verschiedenen Aspekte der nachhaltigen Entwicklung, die in diesem Schuljahr behandelt werden, legen den Grundstein für ein zukunftsfähiges Verständnis der Lebensweise der kommenden Generationen.
Das „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ geht neue Wege, indem es den Schülerinnen und Schülern nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch einen Sinn für Verantwortung und Gemeinschaft schafft. Patrick Krug betont die Wichtigkeit solcher Initiativen: „Es ist entscheidend, dass die jungen Menschen sich als Teil der Gesellschaft sehen, damit sie verstehen, dass sie durch ihre Entscheidungen den Unterschied ausmachen können.“ Für weitere Informationen zum Programm und dessen Entwicklungen hat www.osthessen-zeitung.de detaillierte Berichterstattung bereitgestellt.