Im Vogelsbergkreis gibt es derzeit keinen akuten Mangel an Hebammen! Werdende Mütter können sich auf eine gute Versorgung verlassen, auch wenn die Situation in Deutschland insgesamt angespannt ist. Hierzulande müssen Schwangere im Schnitt sieben Hebammen kontaktieren, bevor sie eine finden. Doch im Vogelsberg sieht es anders aus: Jede Schwangere findet eine Hebamme, auch wenn nicht alle Leistungen abgedeckt sind.
Aktuell sind 26 freiberufliche Hebammen im Vogelsbergkreis registriert, was subjektiv als zu wenig angesehen wird. Um die Bedürfnisse aller jungen Mütter zu erfüllen, wären mindestens drei Vollzeit- oder sechs Teilzeithebammen notwendig. Eine Umfrage des Kreises zeigt, dass die Arbeitszeiten und die Anzahl der betreuten Frauen stark variieren. Doch Beate Schupp, eine erfahrene Hebamme, sieht keinen Mangel: „Wir haben viele Hebammen, sowohl freiberuflich als auch angestellt.“ Auch Melanie Marker, eine Beleghebamme, bestätigt, dass es viele Hebammen gibt, die bereit sind zu helfen, selbst wenn die Auswahl manchmal begrenzt ist.
Unterschiedliche Angebote und Vernetzung
Die Hebammen im Vogelsberg arbeiten oft kreisübergreifend. Während einige Regionen mehr Hebammen anbieten, gibt es in anderen weniger, was zu einer ungleichen Verteilung führt. Werdende Eltern sollten sich frühzeitig um eine Hebamme kümmern, am besten gleich nach dem positiven Schwangerschaftstest. Eine frühzeitige Begleitung durch eine Hebamme kann zu einer reibungsloseren Geburt führen und bietet Unterstützung in der gesamten Schwangerschaft. Allerdings gibt es Einschränkungen: „Wir haben meines Wissens keine Hebamme, die eine Hausgeburt begleitet“, erklärt Marker.
Um die Versorgung zu verbessern, plant der Vogelsbergkreis, die Vernetzung zwischen Hebammen und anderen Fachgruppen wie Ärzten zu stärken. Innovative Projekte wie „Hebammen vor Ort“ ermöglichen es Hebammen, bei Notfällen in Rettungswagen mitzuwirken, um die Sicherheit für Mutter und Kind zu erhöhen. Fünf Hebammen aus dem Kreis sind bereits für dieses wichtige Projekt gewonnen worden. Der Vogelsbergkreis bleibt aktiv, um die Herausforderungen in der Hebammenversorgung anzugehen und die Zukunft werdender Eltern zu sichern.