Vogelsbergkreis

Ein Jahr Voraushelfer im Vogelsbergkreis: Lebensretter in Aktion

Im Vogelsbergkreis hat ein innovatives Projekt zur Verbesserung der Notfallversorgung innerhalb eines Jahres bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Die sogenannten Voraushelfer leisten wertvolle Unterstützung in kritischen Situationen, in denen jede Sekunde zählt. Ihre Aufgabe ist es, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe zu leisten und somit wertvolle Zeit zu gewinnen.

Das Konzept der Voraushelfer

Das Projekt wurde am 15. August des letzten Jahres initiiert und hat sich seither zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Rettungsingenieur Martin Gonder, zusammen mit Dr. Dennis Humburg, dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes, hat es ins Leben gerufen, um den Herausforderungen eines weitläufigen Flächenlandkreises entgegenzuwirken. In dieser Region ist der schnelle Zugang zu medizinischer Hilfe von entscheidender Bedeutung, insbesondere bei plötzlichem Herztod, bei dem nach nur zwei Minuten Gehirnzellen unwiderruflich verloren gehen können.

Die wachsende Gemeinschaft der Helfer

Ursprünglich auf Ehrenamtliche aus den Rettungsdiensten und Feuerwehren fokussiert, hat das Projekt mittlerweile fast 450 Voraushelfer mobilisiert. Diese werden geographisch positioniert, um im Notfall so schnell wie möglich alarmiert zu werden. Martin Gonder betont, wie wichtig es ist, dass in jeder Gemeinde solche Helfer zur Verfügung stehen. „Wir müssen flächendeckend aufgestellt sein“, erklärt er, während er gleichzeitig auf die Notwendigkeit hinweist, weitere Bürger für das Ehrenamt zu gewinnen und zu schulen.

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Ein beispielhafter Einsatz

Ein fiktives Beispiel verdeutlicht die Dringlichkeit dieser Initiative: Uwe G., ein 35-jähriger Voraushelfer, erhält eines Tages einen Alarm über die spezielle App auf seinem Handy. Nur wenige Hundert Meter von seinem Standort entfernt ist ein Nachbar zusammengebrochen. Blitzschnell läuft er los und kann nach nur anderthalb Minuten am Einsatzort erste lebensrettende Maßnahmen ergreifen. Seine Intervention, die Herz-Druck-Massage, legt den Grundstein für das Überleben des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Positive Bilanz und Ausblick

In den ersten zwölf Monaten nach dem Start des Projekts gab es bereits knapp 100 solcher Einsätze. Gonder zieht eine positive Bilanz: „Das ist schon eine Erfolgsgeschichte.“ Er hat jedoch noch ehrgeizigere Ziele. In Zukunft sollen auch Bürger, die bislang keinen Bezug zum Rettungswesen haben, in das Projekt eingebunden werden. Hierzu werden entsprechende Schulungen angeboten, um die Schwelle für neue Ehrenamtliche zu senken.

Vernetzung und Einsatz von Defibrillatoren

Zukünftig strebt Martin Gonder an, die Voraushelfer mit anderen Landkreisen zu vernetzen und den Einsatz von Defibrillatoren zu fördern. Diese Geräte, die oft an zentralen Orten wie Dorfgemeinschaftshäusern oder Sportplätzen zu finden sind, könnten entscheidend zur Verbesserung der Überlebenschancen von Patienten beitragen, indem sie gezielt von den Voraushelfern genutzt werden.

Die Initiative der Voraushelfer im Vogelsbergkreis zeigt eindrücklich, wie durch die Mobilisierung der Gemeinschaft und die gezielte Ausbildung von Ehrenamtlichen die Notfallversorgung verbessert werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Modell auch in anderen Regionen Nachahmer findet.

– NAG

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