In Alsfeld, am letzten Septembertag, lief die Frist aus, um sich als Bürgermeisterkandidat bei der SPD zu melden. Bis zu diesem Stichtag hat sich jedoch kein einziger Bewerber gefunden, was die Sozialdemokraten vor eine große Herausforderung stellt. Die Bürgermeisterwahl findet am 16. März 2025 statt, und der amtierende Chef des Rathauses, Stephan Paule von der CDU, hat bereits angekündigt, sich erneut zur Wahl zu stellen. Seine aktuelle Amtszeit endet im September 2025, und er kann wahrscheinlich auf die Unterstützung der Mehrheitsfraktionen bis zur Wahl zählen.
Die SPD hat sich das Ziel gesetzt, das Rathaus zurückzuholen und hat dazu alle interessierten Mitglieder in einem Aufruf auf ihrer Webseite motiviert: „Stürme das Rathaus“. Bisher blieb dieser Aufruf jedoch ohne Resonanz. Dr. Christoph Stüber, der Vorsitzende des Ortsvereins, berichtete, dass Paule ein Gespräch über eine zukünftige Zusammenarbeit angeboten hat. Eine Unterstützung der SPD für Paule erscheint aufgrund der aktuellen Situation jedoch unwahrscheinlich, da die Sozialdemokraten weiterhin nach einem eigenen Kandidaten suchen.
Die politische Agenda der SPD
In der jüngsten Sitzung erläuterten Maximilian Ziegler, der SPD-Landtagsabgeordnete, und Patrick Krug, Erster Kreisbeigeordneter und Unterbezirksvorsitzender, den Mitgliedern die aktuelle politische Lage. Ziegler h enfatete die Bedeutung der Förderung des ländlichen Raums, da viele Unterstützungsmaßnahmen vor allem städtische Gebiete begünstigen. Er erwähnte eine Initiative der CDU, eine Position für den ländlichen Raum in jedem Ministerium zu schaffen, was darauf abzielt, die Herausforderungen in ländlichen Regionen ins Licht zu rücken und Lösungen zu finden.
Ziegler sprach auch über die Neufassung des Landesjagdgesetzes, die aus Sicht der SPD notwendig sei, um einen gerechteren Umgang mit dem Wiederauftreten des Wolfes in Hessen zu erreichen. Die Bundesregierung hat kürzlich dem Antrag der Europäischen Kommission zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ zu senken, was es erleichtert, Konflikte zu bewältigen. Das neue Jagdgesetz legt die Rahmenbedingungen fest, um Weidetierhaltern schnelle und unbürokratische Entschädigungen zukommen zu lassen, wenn Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichen.
Vorbereitung auf bevorstehende Wahlen
Patrik Krug betonte bei der Sitzung die Herausforderungen, vor denen die SPD steht, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen – sei es die Bürgermeisterwahl in Alsfeld 2025 oder die darüber hinausgehenden Bundestags- und Kommunalwahlen. Die allgemeine Situation bringt es mit sich, dass die SPD nicht die Favoritenrolle einnimmt. Krug führte aus, es sei entscheidend, die Menschen an die Arbeit der SPD zu erinnern: „Wir machen Politik nicht für die, die alles haben, sondern für Erzieherinnen, Lehrer, Handwerker – für die, die den Alltag tragen.“
Er erwähnte auch die wichtige Rolle der Bildung, vor allem die Notwendigkeit, dass alle Kinder unabhängig vom finanziellen Hintergrund ihrer Eltern Zugang zu einer guten Schulbildung erhalten müssen. Hierbei hob er die Investitionen in der Schulpolitik in Lauterbach und Alsfeld hervor.
Zusätzlich berichteten die Teilnehmer von der Einsetzung eines einheitlichen Werbeflyers für alle Kommunen im Kreisgebiet, um einen konsistenten Auftritt der SPD zu gewährleisten. Dies soll dazu beitragen, die politische Arbeit der Parteien in der Region besser zu repräsentieren und auf die Anliegen der Bürger einzugehen.
Die SPD in Alsfeld sieht sich also vor einer sehr wichtigen Wahlperiode, während sie gleichzeitig um einen geeigneten Kandidaten für das Bürgermeisteramt kämpft. Informationen und Entwicklungen zu dieser Thematik sind jederzeit verfügbar, und die Mitglieder sind aufgefordert, sich verstärkt in die politische Arbeit einzubringen.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.oberhessische-zeitung.de.