Vogelsbergkreis

Agri-PV in Schwalmtal gescheitert: Jetzt kommt klassische Solarenergie!

Projekttod im Vogelsbergkreis: Das vielversprechende Agri-PV-Vorhaben in Schwalmtal wurde aus wirtschaftlichen Gründen endgültig begraben, während die Gemeinde nun über massive konventionelle Solaranlagen diskutiert, die möglicherweise die Bürger mit niedrigeren Strompreisen versorgen könnten!

In Schwalmtal, einem ruhigen Ort im Vogelsbergkreis, wurde das geplante Agri-PV-Projekt überraschend aufgegeben. Bürgermeister Timo Georg bestätigte, dass man sich aus wirtschaftlichen und technischen Gründen für eine konventionelle Solaranlage entscheiden wolle. Die ursprüngliche Idee sah vor, landwirtschaftliche Flächen in eine Photovoltaikanlage einzubinden, jedoch war es kaum möglich, einen Landwirt zu finden, der bereit ist, die Fläche zwischen den PV-Anlagen zu bewirtschaften. Robert Riße, ein Mitglied des Gemeinderates, berichtete hingegen von einer Zusage eines Landwirtes, aber nur unter bestimmten Bedingungen.

Der Beschluss, das Agri-PV-Projekt aufzugeben, wurde in einer Sitzung des Gemeinderates getroffen. Diese Entscheidung fiel mehrheitlich, während die Grünen als einzige Partei widersprachen. Sie haben die Vorteile nachhaltiger Energie zwar anerkannt, verlangten jedoch klare wirtschaftliche Zahlen, die die Entscheidung unterstützen. In ihren Augen hätte es mehr Informationen zur zukünftigen Förderung gebraucht, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können.

Wirtschaftlichkeit im Vordergrund

Die Gemeinde hatte bereits in der Vergangenheit betont, dass gute Ackerböden nicht für konventionelle Anlagen geopfert werden sollen. Allerdings umfasste das neue Projekt eine Fläche von 20 Hektar, was laut Riße mehr als 28 Fußballfeldern entspricht. Die Argumentation für diese große Fläche beruht darauf, dass die erforderliche Einspeisepunktsanpassung seitens der Ovag nun neue wirtschaftliche Überlegungen notwendig machte.

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Bürgermeister Georg wies den Vorwurf, dass wichtige Zahlen gefehlt hätten, entschieden zurück. Seiner Meinung nach gehe es darum, den Bürgern kostengünstigere Stromtarife zu bieten und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Anlagen sicherzustellen. Die Energie Schwalmtal GmbH müsse sich darauf konzentrieren, das Geld der Bürger nachhaltig einzusetzen.

In den Diskussionen wurden auch Bedenken bezüglich der Einsehbarkeit der geplanten Fläche angesprochen. Harald Nahrgang von der SPD machte deutlich, dass die Fläche nicht für die Anwohner sichtbar sei, was ein zusätzlicher Vorteil sei. Trotz positiver Aspekte bleibt der Grundsatzbeschluss erst der Anfang. Es ist noch eine lange Entscheidungsweg vor den Gemeindevertretern zu gehen, bis die endgültige Umsetzung einer neuen Freiflächenanlage erfolgt ist.

Zusätzlich brachte Artur Koch von der Bürgerliste den Wunsch auf, die Planungen noch zu erweitern. Er plädierte dafür, die Anlage direkt an das Hochspannungsnetz anzuschließen, um unabhängiger von externen Energieversorgern zu sein. Speicherungsmöglichkeiten seien auch wichtig, um die Energieeffizienz zu erhöhen.

Vor der Abstimmung wies Werner Birkenstock von den Grünen darauf hin, dass die geplante Fläche auch im Hinblick auf den Wasserschutz vorteilhaft sein könnte. Seine Idee, auch Flächen in Wasserschutzgebieten zu betrachten, fand jedoch nicht die notwendige Zustimmung im Rat. Den Bürgern und den Gemeindevertretern stehen nun spannende Diskussionen und Planungen bevor, auch wenn es noch keine feste Zusage für einen Zeitrahmen oder die endgültige Genehmigung gibt.

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