In St. Wendel wurde die Einführung einer Stadtpolizei vollzogen, die ab sofort für mehr Sicherheit in der Innenstadt sorgen soll. Dies teilt die Tagesschau mit. Die Stadtpolizisten sind vor allem an den Abenden und am Wochenende unterwegs und agieren als Unterstützung für das Ordnungsamt. Bürgermeister Peter Klär (CDU) erklärte, dass die Stadtpolizei nicht nur bei Problemen eingreifen will, sondern auch als bürgernaher Ansprechpartner fungieren soll. Die Einhaltung von Sicherheit und Ordnung soll durch eine hilfsbereite Haltung gefördert werden.
Die Diskussion um die Rolle der Stadtpolizei wird auch in der Arbeit von Lisa Tuchscherer angesprochen, die die Stadtpolizei in Frankfurt am Main ausführlich analysiert hat. Ihre Ergebnisse sind relevant für die Betrachtung der St. Wendeler Stadtpolizei, da Tuchscherer darauf hinweist, dass es eine zunehmende „Verpolizeilichung“ durch kommunale Ordnungsdienste gibt, die oft Aufgaben der regulären Polizei übernehmen. In Hessen beispielsweise gibt es eine Vielzahl von Sicherheitsakteuren, die miteinander interagieren, was die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Vertrauen der Bürger in die öffentliche Ordnung beeinflussen kann. Sie stellt die Frage, ob die Stadtpolizei tatsächlich die Sicherheit erhöht oder lediglich das Gefühl der Sicherheit vermittelt, was von den Bürgern durchaus unterschiedlich empfunden werden kann.
Unterschiedliche Perspektiven auf die Sicherheit
Tuchscherer betont in ihrer Analyse, dass der Begriff „Stadtpolizei“ oft zu Missverständnissen führt, da die Erwartungen der Bevölkerung an die Aufgaben und Befugnisse dieser Akteure in der Regel hoch sind. Die Untersuchung zeigt, dass die konkrete Ausbildung der Stadtpolizisten oft hinter den Anforderungen zurückbleibt, die an Vollzugspolizisten gestellt werden. Dies könnte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Befugnissen und dem Aufgabenspektrum der neuen Stadtpolizei in St. Wendel führen, während gleichzeitig die Hoffnung auf mehr Sicherheit und Ordnung geäußert wird.
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