Stadtallendorf hat in den vergangenen Tagen mit enormen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Am 16. Oktober wütete ein Großbrand, der die neue Fahrzeughalle der Feuerwehr sowie alle darin befindlichen Fahrzeuge in Flammen aufgehen ließ. Diese Katastrophe hat die Feuerwehrleute und die gesamte Gemeinde stark getroffen, doch es gibt auch Lichtblicke, die das Team wieder aufbauen und motivieren.
Am Montag war die Stimmung im Team der Feuerwehr trotz der schwierigen Umstände bemerkenswert positiv. Bei der Ankunft eines von der Landesfeuerwehrschule in Kassel ausgeliehenen Drehleiterfahrzeugs sowie eines HLF-Fahrzeugs (Hilfeleistungslöschfahrzeug) war die Freude groß. Die Feuerwehr ist jetzt wieder zu 100 Prozent einsatzfähig, was für die Verantwortlichen, insbesondere Stadtbrandinspektor Patrick Schulz, eine immense Erleichterung darstellt.
Solidarität über Grenzen hinweg
Die Unterstützung, die dem Team nach dem Brand zuteilwurde, ist außergewöhnlich. „Die Hilfsbereitschaft ist einfach atemberaubend“, betont Schulz und verweist auf die zahlreiche Hilfe, die aus verschiedenen Teilen Hessens und darüber hinaus kam. Besonders gewürdigt werden die sieben Leihfahrzeuge, die nun im provisorischen Zeltquartier im Alten Dorf stehen. Diese Leihfahrzeuge sind entscheidend für die unmittelbare Einsatzbereitschaft der Feuerwehr in Stadtallendorf.
Die Motivation im Team wird durch die zahlreichen Solidaritätsaktionen unterstützt. Ein Benefizfußballspiel sowie eine Waffelbackaktion der Kreiskinderfeuerwehr sorgten für eine Welle der Gemeinschaft und des Zusammenhalts, die über die Grenzen des Stadtteils hinauswirkt. Diese Aktionen helfen nicht nur finanziell, sondern stärken auch den Geist der Feuerwehrleute in dieser schweren Zeit.
Einige Teammitglieder haben in Kassel selbst die Leihfahrzeuge abgeholt. Schulz lobt die Zusammenarbeit und die schnelle Reaktion der Landesregierung, die diese Fahrzeuge kostenlos bereitgestellt hat. Der Dank gilt auch der Feuerwehr Kirchhain, die spontan mit einer Drehleiter eingesprungen ist, um den Stadtallendorfern in der Not zu helfen.
Eine wichtige Maßnahme zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft ist die umfassende Ausbildung an den neuen Leihfahrzeugen. Diese hat bereits begonnen, und die Feuerwehrleute sind mehrere Stunden geschult worden, um mit den neuen Geräten vertraut zu werden. „Jeder muss schließlich genau wissen, wo er was findet, um im Einsatzfall schnell agieren zu können“, erklärt Schulz. Diese Ausbildung ist entscheidend, um im Ernstfall effektiv helfen zu können.
Parallel dazu laufen die Vorbereitungen zur Errichtung einer Leichtbauhalle auf dem Parkplatz am Herrenwaldstadion. Dieser Standort wird als neues Zeltquartier fungieren, da die Feuerwehr vorübergehend dort untergebracht werden muss, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist. Die ersten Materialien sind bereits angeliefert worden, und der Aufbau soll bis Ende dieser Woche abgeschlossen sein, um die Feuerwehrleute schnellstmöglich wieder in eine vernünftige Arbeitsumgebung zu bringen.
Der Sozialtrakt der Feuerwache, der beim Brand einigermaßen verschont blieb, steht momentan im Fokus. Es ist jedoch ungewiss, ob er erhalten werden kann, und die Prognosen für den Wiederaufbau sind noch unklar. Ein weiterer wichtiger Termin steht am Donnerstag, dem 24. Oktober, an, wenn das Stadtparlament tagt, um über den Sachstand und die nächsten Schritte zu informieren.
Die Ereignisse rund um die Stadtallendorfer Feuerwehr verdeutlichen die Kraft der Gemeinschaft, die in Krisenzeiten zusammensteht. Der bemerkenswerte Zusammenhalt und die Unterstützung werden den Feuerwehrleuten helfen, diese schwierige Phase zu überwinden und in die Zukunft zu blicken.