Die Reaktivierung der Kanonenbahn zwischen Homberg und Treysa könnte das Mobilitätsangebot in Nordhessen erheblich verbessern. Der Nordhessische Nahverkehrsverbund (NVV) prognostiziert, dass täglich bis zu 670 Fahrgäste auf der Strecke erwartet werden. Diese Zahl ist das Ergebnis einer umfassenden Potenzialanalyse, die im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben wurde. Doch bevor es zur Wiederbelebung der stillgelegten Eisenbahnlinie kommt, sind detaillierte Kostenschätzungen notwendig, die durch die steigenden Baupreise derzeit besonders wichtig sind, wie HNA berichtet.
Investitionen und Chancen
Die geschätzten Investitionskosten für die Reaktivierung der Kanonenbahn liegen zwischen 70 und 90 Millionen Euro, wobei die niedrigere Summe für einen Pendelverkehr zwischen Homberg und Schwalmstadt vorgesehen ist. Die obere Grenze umfasst zusätzlich eine Elektrifizierung der Strecke bis nach Frankfurt. Diese konkreten Finanzierungsbedarfe sind aber Voraussetzung, um staatliche Fördergelder zu erhalten. Sabine Herms, Sprecherin des NVV, betont: „Ohne Fördergeld wäre eine Reaktivierung finanziell nicht zu stemmen.“ Dies verdeutlicht, wie entscheidend eine positive Kosten-Nutzen-Rechnung für das Projekt ist.
Zusätzlich zu den Fahrgastzahlen wird der NVV auch die Verknüpfungsmöglichkeiten mit dem Busverkehr und die Standortwahl für neue Haltepunkte untersuchen. Sechs neue Stationen sollen in Leimsfeld, Frielendorf, am Silbersee, Wernswig, Sondheim und Homberg entstehen. Diese Initiative könnte die Anbindung der Kreisstadt Homberg (Efze) und des beliebten Urlaubsgebiets Frielendorf stark verbessern, was von der Bürgerinitiative „Rettet die nordhessische Kanonenbahn e.V.“ unterstützt wird, die sich für eine bessere Infrastruktur im ländlichen Raum einsetzt. Weitere Informationen zur Initiative sowie ein abschließender Flyer finden sich auf ihrer Webseite Kanonenbahn Nordhessen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung