In der Stadt Borken im Schwalm-Eder-Kreis hat nun die erste Kita-Sozialarbeiterin ihre Arbeit aufgenommen. Christiane Pahlke wurde eingestellt, um die Mitarbeitenden in allen acht städtischen Kindergärten zu unterstützen. Ihr Büro ist in der Kita in der Krausgasse angesiedelt, von wo aus sie ihre Tätigkeiten koordiniert.
Das Anliegen hinter dieser Neubesetzung ist klar: In Kindergärten mangelt es zunehmend an Erziehern, da hohe Anforderungen an das Personal gestellt werden. Die zunehmende Zahl von Kindern aus Alleinerziehendenfamilien, Kinder mit Migrationshintergrund und Integrationskindern bringt besondere Herausforderungen mit sich. Pahlke soll helfen, die belasteten Fachkräfte zu entlasten. Sie steht nicht nur den Erziehern, sondern auch Eltern als Ansprechpartnerin zur Verfügung, wenn es um Probleme oder Unterstützungsbedarf bei Behördengängen geht.
Die Rolle der Kita-Sozialarbeiterin
„In der näheren Region gibt es solche Angebote bislang nur in Kassel“, erklärt Pahlke. Ihr Hauptziel ist es, Familien umfassend zu unterstützen: von der Beratung zu sozialen Themen bis hin zu Vermittlungen an Fachstellen wie Sozialämter oder Kinderärzte. „Die Nähe zu den Erziehern ist wichtig, denn viele Eltern suchen Rat bei ihnen“, sagt Pahlke. Dadurch kann sie schnell helfen, ohne umständliche Wege gehen zu müssen, was vor allem für die Familien wichtig ist.
Die 53-jährige Erzieherin bringt einen umfangreichen Erfahrungshorizont mit. Vor ihrer Tätigkeit in Borken war sie in verschiedenen sozialen Einrichtungen tätig und hat sich zur Erziehungs- und Entwicklungsberaterin weitergebildet. Diese Expertise möchte sie nun in ihrer neuen Rolle einbringen, um die Entwicklung der Kinder gezielt zu fördern und gleichzeitig familiäre Probleme anzugehen.
Ein innovativer Ansatz im Kindergarten
Die Neueinstellung ist nicht nur ein wichtiger Schritt für die Stadt Borken, sondern könnte auch als Modell für andere Regionen dienen. Pahlke sieht in der Kita-Sozialarbeit ein zukunftsweisendes Konzept, das fundamental dazu beiträgt, die Qualität der Betreuung zu erhöhen. Sie ist überzeugt, dass durch diese Maßnahme nicht nur die Erzieher entlastet werden, sondern auch die Kinder von einer verbesserten Unterstützung profitieren.
Für Pahlke wird es jedoch eine Herausforderung sein, ihre Rolle im bestehenden Strukturgefüge der Kindergärten zu etablieren. Sie hat bereits Beziehungen zu den Erziehern aufgebaut und besucht regelmäßig Elternabende sowie Teamtreffen, um sich bekannt zu machen und ihr Angebot vorzustellen.
Die Sozialarbeiterin arbeitet 30 Stunden pro Woche für die acht Einrichtungen. Bürgermeister Marcel Pritsch unterstützt diese Initiative, da die Erzieher in der Vergangenheit immer wieder um eine solche Unterstützung gebeten hatten. „Die Anfragen von Eltern zu sozialen Themen haben zugenommen, und die Erzieher stoßen an ihre Grenzen“, so Pritsch. Insbesondere die Herausforderung, Integrationskinder mit speziellen Förderbedarfen in den Alltag des Kindergartens zu integrieren, sehe er als eine der zentralen Aufgaben, die durch Pahlkes Unterstützung angegangen werden kann.
Die Einführung der Kita-Sozialarbeiterin stellt einen wichtigen Fortschritt für die Stadt Borken dar, indem sie konkrete Hilfe in einer Zeit bietet, in der die Anforderungen an das Kita-Personal und die Bedürfnisse der Familien stark gestiegen sind. Diese Initiative könnte der Schlüssel zur Verbesserung der Betreuungs- und Lebensqualität für die jungen Familien in Borken sein.
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