Ein Berliner Palliativarzt steht im Verdacht, mindestens zehn Menschen getötet zu haben. Der 40-Jährige, der seit August 2024 in Untersuchungshaft ist, soll seinen Patientinnen und Patienten tödliche Medikamente verabreicht haben, ohne dass diese sich in einer akuten Sterbephase befanden. Die Staatsanwaltschaft geht von einem möglichen Motiv aus, das als „Mordlust“ bezeichnet wird. Zunächst war von vier Opfern die Rede, die zwischen dem 11. Juni und 24. Juli 2024 verstorben sind, doch ermittelte die Staatsanwaltschaft später auch gegen den Mediziner wegen des Todes von mindestens sechs weiteren Personen. Tagesspiegel berichtete, dass dieser Vorwurf durch umfassende Ermittlungen, inklusive der Auswertung von Patientenakten und der Exhumierung von Leichnamen, erhärtet wurde.
Ermittlungen und mögliche weitere Taten
Die Ermittlungen wurden durch mehrere Brandstiftungen des Arztes angestoßen, die er mutmaßlich unternahm, um die Tötungen zu vertuschen. Laut Krone führten Hinweise eines Pflegedienstes zu den Ermittlungen des Landeskriminalamts, das inzwischen eine Vielzahl von Patientendaten überprüft hat. Dies deutet darauf hin, dass der Arzt möglicherweise noch für viele weitere Todesfälle verantwortlich sein könnte, während er zuvor in Kliniken und Praxen in Nordrhein-Westfalen und Hessen arbeitete. Die Staatsanwaltschaft ruft dazu auf, weitere Verdachtsfälle zu melden und ermuntert Kollegen sowie Angehörige, sich zu melden, wenn sie Hinweise haben.
Der Fall erregt nicht nur in Berlin, sondern auch darüber hinaus großes Aufsehen. Mit Berichten, die von bis zu 40 Tötungsdelikten sprechen, könnte die Dimension dieses tragischen Geschehens noch weiter zunehmen. Während die Ermittlungen fortschreiten, schweigt der beschuldigte Palliativmediziner zu den schweren Vorwürfen, die sein berufliches Leben und das Vertrauen in die Palliativmedizin erschüttern könnten.
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