In einem faszinierenden Experiment wird ein Weingut in Hattenheim mit Musik von Johann Sebastian Bach, speziell den Goldberg-Variationen, seine Weine zum Schwingen bringen! Der 525 Liter fassende Edelstahltank vibriert, wenn man ihn berührt, und das ist kein Zufall. Wissenschaftler Peter Kiefer von der Uni Mainz untersucht die Auswirkungen dieser musikalischen Schwingungen auf den Wein, der Anfang Oktober geerntet wurde. „Ein seriöses Experiment“, sagt Peter Winter, der Eigentümer des Weinguts Georg Müller Stiftung, und ist selbst gespannt auf die Ergebnisse.
Winzer verwenden schon lange Musik, um ihre Weinfässer zu beschallen, doch Winter geht einen Schritt weiter: Er hat zwei identische Tanks mit dem gleichen hochwertigen Riesling gefüllt. Nur einer dieser Tanks wird mit den Klängen von Bach „behandelt“. Während der Wein gärt und bis zum Frühjahr mit der Hefe verbunden bleibt, stellt sich die Frage: Wird die Musik den Geschmack des Weins verändern? Winter vermutet, dass die Schwingungen dazu führen könnten, dass Hefeteilchen intensiver miteinander in Kontakt treten, was den Geschmack beeinflussen könnte. „Ich bin sehr gespannt, was dabei herauskommt“, erklärt er.
Ein Experiment mit großer Bedeutung
Im kommenden März oder April wird der Wein in Flaschen gefüllt, und dann steht die Stunde der Wahrheit bevor: Wird das Experiment die erhofften geschmacklichen Veränderungen zeigen? Winter plant eine Sonderedition mit zwei Flaschen Riesling, sodass Wein- und Musikliebhaber selbst testen können, ob Bachs Meisterwerke einen positiven Einfluss auf den Riesling hatten. Und während sie genießen, können sie sich fragen, wie Heavy Metal wohl auf den Wein wirken würde. Dieses Experiment ist nicht nur eine Hommage an die Kunst, sondern auch eine spannende Reise in die Welt der Aromen und Klänge!