Am vergangenen Samstag fanden in Hessen mehrere groß angelegte Übungen der Rettungskräfte statt, die sich über verschiedene Regionen erstreckten. In Frankfurt, im Kreis Bergstraße sowie im Vogelsbergkreis probten Polizei, Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) unter realistischen Bedingungen, um auf unterschiedliche Notfallszenarien vorbereitet zu sein. Über 1.300 Einsatzkräfte waren aktiv beteiligt.
In der Mainmetropole Frankfurt stand die anspruchsvolle Übung unter dem Titel „Frankopia“ auf dem Programm. Hierbei sollten die Einsatzkräfte auf ein „Großschadenszenario“ reagieren, das es erforderte, ihre Zusammenarbeit und Einsatzfähigkeit unter Beweis zu stellen. Laut der Arbeitsgemeinschaft Frankfurter Hilfsorganisationen wird diese Übung der Startpunkt für eine Serie weiterer Übungen in den nächsten fünf Jahren sein, wobei das Thema „Kritische Infrastruktur“ im Vordergrund steht.
Fokus auf kritische Infrastrukturen
In diesem Zusammenhang umfasst der Begriff „kritische Infrastruktur“ Bereiche wie Energieversorgung, Wasserversorgung, Lebensmittelversorgung, Verkehrsmanagement sowie staatliche Verwaltungsstrukturen und Gefahrenabwehr. An der Übung nahmen sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Kräfte des Roten Kreuzes, der Johanniter, der Malteser, der DLRG sowie vom Arbeiter-Samariter-Bund, THW und der Frankfurter Feuerwehr teil.
Parallel dazu fand im Vogelsbergkreis in Homberg/Ohm eine weitere Übung statt, an der etwa 1.300 Einsatzkräfte beteiligt waren. Diese Übung sollte die Kooperationsfähigkeit der verschiedenen Rettungsdienste wie Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr testen. Realistische Szenarien wie eine Massenkarambolage, ein Waldbrand sowie einen Gefahrgutunfall wurden während des Übungstags simuliert. Aufgrund der Großübung musste mit Verkehrseinschränkungen gerechnet werden, die zeitweise auftraten.
Notfallsimulation in Biblis
In Biblis fand zudem eine Notfallsimulation in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Zwischenlagerung und dem Betreiber des ehemaligen Atomkraftwerks, RWE, statt. Die Übung zielt darauf ab, sich auf zukünftige Notfälle vorzubereiten. An dieser Übung nahmen rund 150 Personen teil, darunter die Werkfeuerwehr von RWE sowie mehrere Einheiten von Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Die Organisatoren der Übung hatten vorab um Verständnis für mögliche Lärmbelästigungen und Verkehrseinschränkungen gebeten, da zahlreiche Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge durch die Straßen des Kreises und insbesondere in Biblis fuhren.
Insgesamt zeigen diese Übungen die umfassenden Bemühungen der hessischen Rettungsdienste, sich auf Notfälle der unterschiedlichsten Art vorzubereiten. Die intensive Übungspraxis trägt dazu bei, die Einsatzkräfte noch besser zu schulen und ihre Reaktionsfähigkeit im Ernstfall zu verbessern.
Für weiterführende Informationen zu diesen Übungen und deren Ergebnissen lohnt sich ein Blick auf die Berichterstattung von www.hessenschau.de.