Im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie dreht sich derzeit alles um die Frage der Vaterschaft von acht neugeborenen Wölfen. Diese Frage bleibt trotz intensiver Untersuchungen weiterhin ungelöst, doch die Suche nach dem Vater konzentriert sich zunehmend auf einen interessanten Verdacht.
Die Geburt der Wolfswelpen im Frühjahr sorgte für großes Aufsehen, da man anfänglich annahm, das Rudel bestehe ausschließlich aus Weibchen und einem nicht zeugungsfähigen Rüden namens Romulus, der zweimal sterilisiert wurde. Bei einer kürzlich durchgeführten medizinischen Behandlung, die Impfungen und Entwurmungen umfasste, erhielten die Biologen unverhoffte Einblicke in die Geschlechtsbestimmung der Tiere und ihre Vorgeschichte.
Die Überraschung in der Tierpraxis
Die Wildpark-Biologin Marion Ebel berichtete der Deutschen Presse-Agentur, dass die zwei Wölfe, Hilde und Cleo, definitiv als Weibchen identifiziert wurden. Dies war eine wichtige Erkenntnis für das Team, das sich im Vorfeld mit der Frage der Vaterschaft beschäftigt hatte. Trotz initialer Annahmen, dass nur Weibchen im Rudel leben, scheint Klärchen, ein weiteres Wolfsmitglied, in das Bild zu passen und als möglicher Vater in Betracht gezogen zu werden.
Diese Entwicklung überrascht nicht nur die Mitarbeiter des Wildparks, sondern könnte auch grundlegende Fragen zur Fortpflanzung und Zuchtbeherrschung in menschlicher Obhut aufwerfen. Klärchen wurde ursprünglich fälschlicherweise als Weibchen eingestuft und im März an einen anderen Wildpark in Hamburg übergeben. Der endgültige Nachweis über sein Geschlecht steht aber noch aus. Die Kollegen in Norddeutschland müssen dies durch eine ähnliche Untersuchung bestätigen.
In der Zwischenzeit wurde das Schicksal der acht Wolfswelpen entschieden. Die Hälfte des Wurfes sind Rüden, die kürzlich kastriert wurden. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit eines weiteren unerwarteten Wolfsnachwuchses im Hanauer Wildpark erheblich. Ebel scherzte darüber, dass sie bei einem weiteren Wurf nicht mehr an „den Heiligen Geist“ glauben würde. Diese Bemerkung unterstreicht die Verwunderung über die Vorgänge in der Wolfszucht und die Herausforderungen, die mit solchen Fällen verbunden sind.
Im Jahr 2025 wird das Rudel durch den Abschied zweier Tiere aus dem aktuellen Wurf, die an den Zoo in Neuwied (Rheinland-Pfalz) abgegeben werden, erneut geschrumpft. Diese Horizonte zeigen, dass die Verwaltung von Wildtierpopulationen in menschlicher Obhut nicht nur der Erhaltung, sondern auch dem Verständnis von Verhaltensweisen und Fortpflanzungsmechanismen dient.
Die gesamte Situation wirft interessante Fragen über die Zucht und den Umgang mit Wildtieren auf. Um weitere Informationen zu erhalten, wird auf die Berichterstattung auf www.n-tv.de verwiesen. Geplant sind weitere Untersuchungen, um endlich Klarheit über die Vaterschaft zu erlangen und den Weg für eine verantwortungsvolle Heimtierhaltung und Zucht zu ebnen.