In diesem Jahr sind die Notrufe wegen Pilzvergiftungen in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland deutlich zurückgegangen. Bis Anfang Dezember wurden insgesamt 382 Anfragen beim Giftinformationszentrum in Mainz registriert, wie Andreas Stürer, der Leiter des Zentrums, mitteilte. Man erwartet, dass die Gesamtzahl der Anfragen für 2024 unter 400 bleibt, was im Vergleich zu den üblichen Werten zwischen 400 und 500 als niedrig gilt. Hauptgrund für den Rückgang sei das weniger günstige Wetter, das die Pilzsaison verzögert hat, so Stürer. Dennoch gab es im September und Oktober sechs schwere Vergiftungsfälle, von denen fünf auf den giftigen Grünen Knollenblätterpilz zurückzuführen sind.
Besondere Vorfälle und die Rolle des Giftinformationszentrums
Ein zwischenzeitlich aufgeklärter Vorfall sorgte für Schlagzeilen, als ein Mann und drei Kinder, darunter zwei aus dem Saarland, mit einer lebensbedrohlichen Pilzvergiftung ins Uniklinikum Essen eingeliefert wurden. Allen Patienten, außer einem fünfjährigen Jungen, wurde eine Spenderleber transplantiert. Der Junge konnte sich jedoch durch die eigene Leberregeneration retten, wie das Klinikum berichtete.
Das Giftinformationszentrum, welches für alle Notfälle rund um die Uhr erreichbar ist, spielt eine zentrale Rolle in der Beratung bei Vergiftungen. Mit einer umfangreichen Datenbank und einem Team von erfahrenen Fachleuten kann es präzise Einschätzungen geben und im Notfall schnelle Hilfe leisten. Laut den neuesten Zahlen führen die Ärzte täglich etwa 110 Beratungen durch, was im Jahr bereits 40.000 Beratungen entspricht. Mit der langfristigen Pflege einer umfangreichen toxikologischen Datenbank verbessert das Zentrum kontinuierlich die Versorgung von Patienten, die an Vergiftungen leiden. Diese wertvollen Informationen sind entscheidend für die schnelle Wiederherstellung von Patienten, die von schweren Vergiftungen betroffen sind, und verdeutlichen die Wichtigkeit der Arbeit des GIZ sowohl in Rheinland-Pfalz als auch darüber hinaus.
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