Die Planungen für den Neubau des Hallenbades in Borken stehen momentan still. Der Grund dafür ist ein drastischer Anstieg der geschätzten Baukosten, die sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt haben. Waren im Oktober 2019 noch rund zwölf Millionen Euro veranschlagt, so schätzt man den Bedarf jetzt auf 23,9 Millionen Euro im Juli 2024. Diese Kosten sollen paritätisch von der Stadt Borken und dem Landkreis übernommen werden, allerdings sind in diesen Schätzungen die Abrisskosten des alten Schwimmbades und mögliche Förderungen nicht berücksichtigt.
Das alte Hallenbad an der Westrandstraße wurde 2022 abgerissen. Es hatte eine lange Geschichte, angefangen als „Mittelpunkt-Hallenbad“ in einer ersten Version aus dem Jahr 1964, damals ein Vorzeigeprojekt für die ländliche Region. Der Zustand des Schwimmbades war jedoch so schlecht, dass eine Sanierung teurer gekommen wäre als ein Neubau. Ein Antrag für eine Million Euro Förderung aus dem Swim-Programm des Landes wurde in Aussicht gestellt.
Aktueller Stand der Planung und finanzielle Herausforderungen
Die Thematik war kürzlich im Kreistag auf der Tagesordnung, als die CDU anfragte, wie es um die Planungen steht. Nähere Informationen zum geplanten Baustart im Jahr 2025 bleiben allerdings unklar. In einer schriftlichen Antwort auf die Anfrage der CDU wurde mitgeteilt, dass die Beauftragung der Genehmigungsplanung derzeit ruht. Unklar bleibt auch, ob der Landkreis zusätzliche Mittel bereitstellen kann, da diese Entscheidung letztlich beim Kreistag liegt.
In den Haushalten des Kreises für die Jahre 2020 bis 2023 wurden bereits 2,6 Millionen Euro eingeplant, von denen 438.000 Euro bis jetzt ausgezahlt wurden. Die Stadt Borken steht jedoch vor weiteren Herausforderungen, da die laufenden Betriebskosten des neuen Hallenbades, das bis 2028 fertiggestellt werden soll, auf jährlich mindestens 592.000 Euro geschätzt werden. Sollte die Stadt einen Vertrag mit einem Energieversorger schließen, könnten die jährlichen Kosten sogar auf etwa 713.000 Euro steigen.
Diese finanziellen Belastungen sind nicht nur für die Stadt Borken von Bedeutung, sondern auch für den gesamten Kreishaushalt. Die Betriebskosten für andere Hallenbäder in der Umgebung sind bereits erheblich, für die kommenden Jahre sind steigende Ausgaben zu befürchten. Der Kreis wird voraussichtlich die Hälfte der Betriebskosten für das Gudensberger Hallenbad im Jahr 2025 tragen, und auch für die anderen Bäder im Kreis sind ähnliche Regelungen vorgesehen. Läuft alles nach Plan, könnten die gesamten Betriebskosten für die Hallenbäder im Jahr 2027 zusammen rund 1,4 Millionen Euro erreichen, wenn das neue Schwimmbad in Borken eröffnet wird.
Die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Planungen und den finanziellen Belastungen für die Stadt und den Landkreis werfen Fragen auf und geben Anlass zur Diskussion über die langfristige Tragfähigkeit des neuen Hallenbades. Eine tiefere Analyse zu diesen Entwicklungen, insbesondere zu den finanziellen Aspekten, könnte wichtige Hinweise auf die zukünftige Vorgehensweise geben; Details dazu sind bei www.hna.de nachzulesen.