Hessen

Medikamenten-Notstand in Hessen: Warum sogar Kochsalz fehlt!

In Hessen ist die Versorgung mit Medikamenten aktuell stark gefährdet, da rund 500 Arzneimittel nicht lieferbar sind. Dies betrifft eine Vielzahl von wichtigen Medikamenten, einschließlich Antibiotika, Schmerzmitteln und sogar Kochsalzlösungen. Besonders in der Apothekenlandschaft wird der Druck durch diese Engpässe täglich spürbar.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach versuchte zwar, das Problem durch ein neues Gesetz zu lösen, doch die Situation hat sich in den Apotheken, wie zum Beispiel in der Dornbusch-Apotheke in Frankfurt, kaum verbessert. „Wir haben eine lange Liste von Dingen, die wir bestellen wollen, aber nicht können“, sagt der Apotheker Andreas Hermening. Das betrifft nicht nur alltägliche Medikamente, sondern auch solche für schwerere Erkrankungen.

Die Ursachen für den Mangel

Der hessische Apothekerverband führt die aktuelle Knappheit auf die Niedrigpreise zurück, die Krankenkassen den Pharmakonzernen zahlen. Oft werden nur die Medikamente geliefert, die die größten Rabatte bieten, was für viele Hersteller unattraktiv ist. Holger Seyfarth, Vorstand des Apothekerverbands, erklärt, dass viele Arzneimittel heutzutage nur von wenigen Herstellern produziert werden. Fällt einer der Hersteller aus, sind die Regale in den Apotheken schnell leer.

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Besonders dramatisch ist die Situation im Bereich der Infektionskrankheiten. „Antibiotika sind besonders betroffen, da wir jetzt im Herbst und Winter mehr Erkältungen und Atemwegserkrankungen haben“, spricht Hermening von einem akuten Bedürfnis. Kunden berichten, wie frustrierend es sein kann, auf benötigte Medikamente warten zu müssen. Frührentnerin Heidi Ebert ist eine von vielen, die diese Erfahrungen gemacht hat und befürchtet, nicht die notwendige Behandlung zu erhalten, während sie auf ihre Antibiotika wartet.

Verbraucher reagieren mit Hamsterkäufen

Die Situation hat dazu geführt, dass manche Verbraucher beginnen, Medikamente auf Vorrat zu kaufen. Martin Füllenbach, ein Apotheke-Kunde, erzählt: „Ich warte nicht bis zum letzten Drücker und bestelle meine Blutdruckmittel immer rechtzeitig.“ Dies ist für viele inzwischen zur Gewohnheit geworden, um nicht ohne dringend benötigte Medikamente dazustehen.

Selbst grundlegende Produkte wie Kochsalzlösungen sind mittlerweile Mangelware. Diese Lösungen sind wichtig für die verabreichung von Infusionen in Krankenhäusern und Arztpraxen. Die Klinikapothekerin Ariane Menten erklärt, dass die Lieferungen in den letzten drei Monaten stark zurückgegangen sind, was die Behandlung schwerkranker Patienten erschwert.

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Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Engpässe nicht nur bei den Medikamenten selbst liegen, sondern auch bei der notwendigen Verpackung. So klagt Fresenius Kabi, ein großer Anbieter, über Probleme mit den Glasflaschen, in denen die Lösungen abgefüllt werden. Diese Engpässe könnten bis Ende des Jahres behoben werden, doch die Unsicherheiten bleiben groß.

Derzeit bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird, während die Verbraucher und die Gesundheitsbranche sich bemühen, mit den Herausforderungen umzugehen, die durch die mangelhaften Lieferungen entstanden sind. Für viele Menschen, die auf diese Medikamente angewiesen sind, bleibt es eine äusserst kritische Lage.

Für mehr Details und die Entwicklungen zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.hessenschau.de.

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