Die Stadt Marburg steht vor einer bedeutenden Steueranpassung! In einer Sitzung am Freitag haben die Stadtverordneten die neuen Hebesätze für die Gewerbesteuer beschlossen, die ab dem 1. Januar 2025 gelten. Die Stadt folgt damit den Vorgaben aus Wiesbaden und erhöht den Gewerbesteuersatz auf 380 Prozentpunkte. Dies geschieht im Rahmen der bundesweiten Grundsteuerreform, die ab 2025 in Kraft tritt und die Berechnung der Grundsteuer grundlegend verändert.
Die Grundsteuer wird für alle Grundstücke und landwirtschaftlichen Flächen fällig. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies betont, dass die Stadt für 2025 mit den gleichen Einnahmen von rund zwölf Millionen Euro plant. Die Grundsteuer bleibt also stabil, wird jedoch neu verteilt. Die neuen Hebesätze für die Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Flächen) sinken auf 210 Prozent, während die Grundsteuer B (behandelt bebaute und unbebaute Grundstücke) auf 450 Prozent steigt. Dies betrifft etwa 19.000 Eigentümer, die bald neue Bescheide erhalten werden.
Wichtige Änderungen für Unternehmen
Die Anpassung des Gewerbesteuersatzes ist besonders für die 2312 Unternehmen in Marburg von Bedeutung. Nach den Rekordeinnahmen in den letzten Jahren wurde der Satz 2022 von 400 auf 357 Prozent gesenkt. Doch nun folgt die Stadt dem neuen Nivellierungssatz von 380 Punkten, der von der Landesregierung vorgegeben wird. Diese Entscheidung wird voraussichtlich zu Einnahmen von 119 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer führen. Die Reform hat direkte Auswirkungen auf die Unternehmen, da die höheren Sätze auch die Umlagen an Wiesbaden beeinflussen.