In der kleinen Gemeinde Buseck scheint sich eine entscheidende Wendung im Streit um die zukünftige Nutzung von Flächen anzubahnen. Laut der Regionalversammlung könnte das geplante Gewerbegebiet G 322 im Stadtteil Moischt erneut Thema werden – allerdings nicht für eine industrielle Nutzung. Eine Entscheidung des Hauptausschusses empfiehlt, das Gewerbegebiet nicht weiter zu verfolgen, was potenziell bedeutet, dass sich die Pläne für die Region ändern könnten und der Sekt in Moischt schon mal kaltgestellt werden kann.
Im Vergleich dazu sieht die Lage in Görzhausen anders aus. hier wird das neu beantragte Gewerbegebiet G 326 in Aussicht gestellt, dessen Größe nur noch diskutiert werden muss. Das Gebiet, das in der Nähe der Landesstraße 3092 geplant ist, hat bereits das Interesse geweckt und könnte eine entspannte Situation für die regionale Entwicklung schaffen.
Görzhausen IV: Flächenreduzierung von den Grünen angeregt
Die Diskussion über die zukünftige Nutzung schildert auch die Fraktion der Grünen, die beantragt hat, das Gewerbegebiet G 326 um sieben bis acht Hektar zu verkleinern. Uwe Volz, der die Partei sowohl in der Regionalversammlung als auch in der Marburger Stadtverordnetenversammlung vertritt, erläutert, dass diese Maßnahme notwendig sei, um eine Balance zwischen industrieller Entwicklung und Ökologie zu gewährleisten. Die Grünen kritisieren zudem, dass Teile des Gebietes als Naturschutzflächen erhalten bleiben sollten.
Diese Bedenken werden von der Bürgerinitiative „Rettet den Hohnes“ geteilt. Claudia Onkel, eine der Vertreterinnen der Initiative, hat die Sitzung vor Ort verfolgt und sieht die Entwicklungen zwar positiv, bleibt aber skeptisch, was den endgültigen Ausgang betrifft. Ihrer Meinung nach bestehen auch hinsichtlich der Flächenplanung weiterhin Fragen des Bedarfes und der Umweltverträglichkeit.
Positive Reaktionen aus der Stadtverwaltung
Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zeigt sich mit den Entwicklungen rund um die Gewerbeflächen zufrieden. In seinen Äußerungen hebt er hervor, dass die Stadt keine Notwendigkeit für das G 322 sieht und die geplante Fläche G 326 dem Pharmastandort Sicherheit geben könnte. Spies erklärt, dass das Ziel darin besteht, die Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten und die Zusammenarbeit mit den Anwohnern bei der Planung zu fördern.
Allerdings bleibt es abzuwarten, wie sich die Diskussionen um potenzielle Änderungen weiter entwickeln und ob alle Beteiligten den gleichen Kurs verfolgen können. Die Vorschläge der Grünen zur Flächenverkleinerung könnten auf fruchtbaren Boden stoßen, insbesondere in Anbetracht der aktuellen Sensibilität für ökologische Themen und den Austausch mit der Bevölkerung. Diese Entwicklungen kommen in einem Moment, in dem die kommunalen Entscheidungsträger unter Druck stehen, derart komplexe Fragen zu klären.
Beobachter können gespannt sein, wie sich die Debatte rund um die Gewerbegebietsplanungen in Buseck weiter entfalten wird. Die nächsten Sitzungen der Regionalversammlung sowie die geplante Klärung der Flächengröße in Görzhausen stehen bevor und könnten neue Impulse geben. www.op-marburg.de wird über die weiteren Schritte berichten.