In Marburg gibt es Neuigkeiten zur geplanten neuen Kindertagesstätte (Kita) in der Reinhardswaldstraße. Nach monatelanger Ungewissheit steht fest, dass der Neubau an diesem Standort erfolgen wird. Bürgermeisterin Nadine Bernshausen (Grüne) äußerte sich optimistisch und betonte, dass die neue Einrichtung den aktuellen Standards entsprechen wird. „Die Kita wird groß, schön und kindgerecht sein. Hier werden wir unsere modernen pädagogischen Konzepte in die Tat umsetzen“, sagte sie.
Der Bau soll in etwa zweieinhalb Jahren abgeschlossen sein, mit einer geplanten Bezugsfertigkeit im Sommer 2027. Die genauen Kosten sind zwar noch unbekannt, die Vorfreude auf eine bessere Betreuung scheint jedoch groß zu sein. Die derzeitige Interimslösung, die Kinder in der alten Kita „Am Teich“ betreuen, hat lediglich eine vorläufige Betriebserlaubnis. Bauamtsleiter Oliver Kutsch teilte mit, dass derzeit intensiv geprüft wird, wie die Situation bis zur Fertigstellung der neuen Kita aufrechterhalten werden kann.
Cappel soll deutlich größere Kita erhalten
Die Einrichtung wird nicht nur neu, sondern auch deutlich größer; sie wird künftig Platz für sechs Betreuungsgruppen bieten. Dies ist notwendig, da ein steigender Bedarf an Betreuungseinrichtungen in Marburg prognostiziert wird. Bernshausen verdeutlichte, dass sich die Lebensumstände von Familien verändern und daher der Bedarf an verlässlicher Ganztagsbetreuung steigt. „Wir wollen, dass mit der neuen Kita auch zukünftige Bedarfe abgedeckt werden“, betonte die Bürgermeisterin.
Kutsch erklärte, dass bei der Standortwahl 15 verschiedene Optionen geprüft wurden. Der aktuelle Standort ermöglicht es, den Bauprozess zu beschleunigen, da bereits Planungsrecht im Bebauungsplan festgelegt ist. „Das ist ein toller Standort, sowohl für die Eltern beim Bringen und Abholen als auch für die nötigen Anlieferungen“, erläuterte Kutsch. Mit einer Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe ist auch eine gute Erreichbarkeit gegeben.
Zukunft des Bolzplatzes
Auf dem Baufeld befindet sich derzeit ein Rasen-Bolzplatz, dessen weiterer Verbleib aktuell diskutiert wird. Bernshausen legt Wert darauf, dass dieser nicht einfach wegfallen soll. Geplant ist eine mögliche Verlagerung oder sogar Verkleinerung der Sportstätte, sodass auch weiterhin Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, Fußball zu spielen.
Das „Alte Rathaus“, wo die Gruppen zuvor untergebracht waren, wurde wegen Schadstoffbelastungen verlassen. Um Vertrauen zurückzugewinnen, wird derzeit ein Schadstoffkataster erstellt. Laut Kutsch könnte bis Frühjahr 2025 eine vollständige Beseitigung der problematischen Materialien erfolgen, was eine spätere Nutzung aller Räume ermöglichen würde.
Die nächsten Schritte sollen beim Ortsbeirat Cappel behandelt werden, der am Donnerstag, dem 10. Oktober, um 19 Uhr in der Verwaltungsaußenstelle tagt. Für weitere Details zu diesem Thema können Leser die aktuelle Berichterstattung auf www.op-marburg.de einsehen.