Im Main-Kinzig-Kreis fand kürzlich das vierte Netzwerktreffen zur Initiative „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ statt, das großen Zuspruch erfuhr. Zahlreiche Gäste aus unterschiedlichen Kommunen kamen im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen zusammen, um sich über die Fortschritte und die weiteren Pläne des Projekts auszutauschen. Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann betonte die Bedeutung dieser Zusammenkunft für den Erhalt der Biodiversität sowie den Kampf gegen das Insektensterben. „Das zeigt das immense Interesse an unserem Projekt und die Notwendigkeit, gemeinsam aktiv zu werden,“ erklärte er. Seine Hoffnung ist, dass die Initiative auch Privatpersonen und Gartenbesitzer dazu motiviert, naturnah zu gärtnern und damit zur Artenvielfalt beizutragen.
Ein zentrales Anliegen im Rahmen von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ ist die naturnahe Gestaltung von Flächen im Kreisgebiet. Projektleiterin Christine Seidel und Matthias Metzger, der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig-Kreis e.V., präsentierten den aktuellen Stand. Im Jahr 2019 wurde das Ziel definiert, mindestens 500 Flächen aufzuwerten. Bis heute befinden sich bereits 691 Flächen in der Beratung, wovon 418 entweder umgesetzt oder in der Ausführung sind. Seidel betonte, dass dies nur der Anfang sei: „Wir werden nicht anhalten, wenn wir die 500 Flächen erreicht haben.“ Ihre Argumentation basiert auf der Beobachtung, dass Insekten nicht so mobil sind, wie oft angenommen wird, was die Schaffung weiterer geeigneter Lebensräume nötig macht.
Vielfältige Maßnahmen für Insekten
Die ökologische Aufwertung dieser Flächen erfolgt durch verschiedene Ansätze. Matthias Metzger erläuterte, dass bereits auf 41 Prozent der Flächen die Pflege umgestellt wurde, darunter Maßnahmen wie das gezielte Mähen anstelle von Mulchen. Ein weiterer Teil des Projekts befasst sich mit der Pflanzung von heimischen Wildgehölzen und der Ansaat von Wildblumen. Der Fokus liegt auch auf der Bildung von Biotopverbünden, um die biologische Vielfalt langfristig zu sichern. „Wir streben an, Pflege- und Entwicklungspläne für jede Kommune zu erstellen,“ so Metzger. Perspektivisch soll ein Folgeprojekt nach Abschluss von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ im Jahr 2026 ins Leben gerufen werden.
Die drei Projektmitarbeiter Jutta Sons, Iris Sparwasser und Ralf Geier stellten konkrete Flächen vor, die ein hohes Potenzial zur Verbesserung der Artenvielfalt aufweisen. Hierzu zählen nicht nur Grünflächen und Parks, sondern auch Friedhöfe und Wegraine. Neben der Pflege von Grünstreifen entlang von Straßen, an dem auch Hessen Mobil beteiligt ist, wurden auch Solarparks als wertvolle Lebensräume für Insekten in den Fokus genommen.
„Main.Kinzig.Blüht.Netz“ ist ein bedeutendes Projekt, das die Zielsetzung verfolgt, dem dramatischen Rückgang der Insektenpopulationen entgegenzuwirken. Es erfolgt eine Zusammenarbeit zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und dem Landschaftspflegeverband MKK e.V., unterstützt durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Dieses wird vom Bundesamt für Naturschutz unter dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Initiative hat nicht nur lokale Dampeaufgaben, sondern soll auch als Vorbild für ähnliche Projekte in anderen Regionen dienen. Weitere Informationen und Details zu den Ausbildungsprogrammen für die Blühbotschafter sind auf der Webseite www.mainkinzigbluehtnetz.de einsehbar.
Das Engagement der Projektmitarbeiter und Blühbotschafter, die mit ihrem Wissen und ihrer Expertise zur Sensibilisierung der Gesellschaft für die Thematik beitragen, ist unverzichtbar. Sie haben sich das Ziel gesetzt, ein größeres Naturbewusstsein zu schaffen und aktiv für die Artenvielfalt zu werben. Dies umfasst nicht nur Aufklärungsarbeit in Schulen und Gemeinden, sondern auch die Pflege und Gestaltung ökologischer Flächen.
Das gesamte Team, das sich aus Projektmitarbeitern, Blühbotschaftern, kommunalen Vertretern und anderen relevanten Akteuren zusammensetzt, spielt eine Schlüsselrolle im Erfolg des Projekts. Sie setzen sich aktiv dafür ein, dass der Main-Kinzig-Kreis eine Vorreiterrolle im Bereich Biodiversität übernimmt und viele weitere Flächen zu naturnahen Lebensräumen transformiert werden können. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist wichtig und beträgt zur Erhaltung unserer Umwelt – das ist das zentrale Anliegen von „Main.Kinzig.Blüht.Netz“.
Dieser Fortschritt bringt Hoffnung, dass, auch wenn das Insektensterben eine drängende Herausforderung darstellt, durch gemeinschaftliche Anstrengungen und innovative Ansätze eine Wende geschafft werden kann. Details zu den Entwicklungen im Projekt und den nächsten Schritten finden Interessierte auch in einem ausführlichen Bericht auf mkk-echo.de.