Gelnhausen. In Gelnhausen wird der Unterricht für Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 bis 9 fortgesetzt, während der Kindergarten sowie Teile der Grundschule in naher Zukunft folgen sollen. Diese Woche wird auch das STEP-Nachmittagsprogramm, das Kindern in schwierigen Lebenslagen hilft, wieder in Schwung kommen. „Das Programm existiert seit zehn Jahren und richtet sich an Kinder, deren Familien aus Kriegsgebieten geflohen sind. Einige syrische Familien sind jedoch inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt“, berichtet die Schulleiterin Marlene.
Da viele geflüchtete Kinder etwa aus Flüchtlingsunterkünften und von Verwandten untergebracht werden, besteht der Wunsch, ihnen eine sinnvolle Beschäftigung und Bildung zu bieten. „Wir wollen den Kindern helfen, statt sie untätig herumsitzen zu lassen“, so Marlene weiter.
Herausforderungen im Schulalltag
Die aktuellen Umstände stellen eine große Herausforderung dar, auf die die NES-Schule jedoch gut vorbereitet ist. „Unsere Psychotherapeutin lehrt die Kinder, wie sie mit der allgegenwärtigen Angst umgehen können“, erklärt die Schulleiterin. Im Zuge dessen sollten auch Evakuierungsübungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle im Notfall wissen, wie sie handeln. Die Lehrer haben zudem eine spezielle Schulung durch das Rote Kreuz erhalten.
„Es ist eine riesige Verantwortung, die Kinder hier zu haben“, unterstreicht Josette M., die für das soziale und emotionale Wohlbefinden der Kinder zuständig ist. Ihr Ziel ist es, dass die Kinder jeden Tag nach Hause gehen können, ohne durch Lärm und Bombenangriffe gestört zu werden.
Die Vorstellung, dass die Kinder nachts oft von Bombenlärm geweckt werden und trotzdem den Mut finden, anderen zu helfen, ist bemerkenswert. Familien der NES unterstützen aktiv Nachbarn, indem sie Kleidung, Matratzen und Essenspakete verteilen. Dies geschieht trotz der eigenen Nöte. „In vielen unserer Familien hat der Vater durch die Bombenangriffe den Job verloren“, berichtete Marlene.
Ein Vater, der seine Sorgen teilte, erwähnte: „Wir haben nicht einmal Brot.“ In Anbetracht dieser prekären Situationen bietet die NES-Schule nicht nur Bildung, sondern auch Unterstützung in Form von Essenspaketen an.
Die Pausenzeit wartet mit einer klaren Stille auf – jedoch nicht für lange. Sobald die Schülerinnen und Schüler wieder im Klassenzimmer sind, füllt sich die Atmosphäre mit Leben und Lernbereitschaft. Jeder neue Schultag stellt für die Kinder ein wertvolles Geschenk dar.
Um die Bildung der Kinder im Libanon, auch in Krisenzeiten, weiterhin sicherzustellen, können Interessierte spenden. Hinweise dazu finden sich auf der Webseite von Helping Hands e.V. sowie über die angegebene Bankverbindung zur Kreissparkasse Gelnhausen.
„Es bleibt entscheidend, dass Kinder auch in solchen schwierigen Zeiten einen Zufluchtsort finden können“, fügt die Schulleiterin abschließend hinzu.
Es ist wichtig, zusammenzuhalten, um die Herausforderungen, die solch prekäre Situationen mit sich bringen, zu bewältigen. „Wir hoffen, dass viele Menschen mit uns zusammenarbeiten, damit die Kinder im Libanon weiterhin Zugang zu Bildung haben“, so Marlene.
Für weitere Informationen, einschließlich Details zur Spende, besuchen Sie bitte www.gnz.de.
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