Main-Kinzig-Kreis

Energiewende im Main-Kinzig-Kreis: Handwerk vereint für die Zukunft!

Die Energiewende im Main-Kinzig-Kreis erfordert dringend neue Kooperationen zwischen Elektro-, Heizungs- und Dachdeckerhandwerk, denn nur gemeinsam können diese Gewerke die Herausforderungen der modernen Technik und den Fachkräftemangel meistern!

Die Energiewende birgt zahlreiche Herausforderungen für die Handwerksbranche im Main-Kinzig-Kreis und macht Kooperationen zwischen den Gewerken unerlässlich. Besonders die Elektriker, welche unter der Leitung von Mike Lorenz, dem Obermeister der Elektro-Innung Main-Kinzig, zusammenarbeiten, sehen die Notwendigkeit, sich mit anderen Berufsgruppen wie Heizungsbauern und Dachdeckern zusammenzuschließen.

Die Situation hat sich so entwickelt, dass Lorenz, der Gründer von Lorenz Energie in Gründau, als Mitautorin eines neuen Leitfadens agiert, der diese interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern soll. „Die Energiewende erfordert Teamarbeit auf allen Ebenen, um uns den aktuellen Herausforderungen zu stellen“, erklärt Lorenz.

Kollaboration im Handwerk

Der Trend zur Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gewerken hat sich sogar bis zur Basis der Betriebe erstreckt. So arbeiten viele Innungsfachbetriebe im Main-Kinzig-Kreis bereits aktiv mit Dachdeckerbetrieben zusammen. Diese Kooperation ist nicht nur auf die technische Expertise beschränkt, sondern auch auf Sicherheitsaspekte. Durch die Bündelung der Kompetenzen können gefährliche Situationen vermieden werden. Lorenz hebt hervor, dass Elektriker oft im Keller tätig sind, wo sie Installationen wie Wechselrichter und Stromspeicher vornehmen. „Niemand möchte, dass unsere Techniker auf die Dächer geschickt werden, denn das birgt immense Gefahren“, fügt er hinzu.

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Besonders die Komplexität moderner Technologien wie Wärmepumpen verlangt ein Umdenken in der Zusammenarbeit. Lorenz stellt fest, dass heutige Systeme weit mehr erfordern als die traditionellen Installationen, die vor Jahren noch Usus waren. „Die Anforderungen haben sich erheblich verändert, und das bedeutet, dass wir angepasst kooperieren müssen“, erklärt er.

Diese Verschiebung hin zu mehr Technik erfordert umfassendes Wissen und Erfahrung. „Mit alten Elektroverteilungen kommen wir oft zu Herausforderungen, die die ganze Struktur betreffen. Neueste Vorschriften besagen, dass alle Verbraucher über einer gewissen Leistung steuerbar sein müssen, was unsere Arbeit umso komplexer macht“, ergänzt Lorenz.

Technologische Herausforderungen und der Fachkräftemangel

Neben den technologischen Anforderungen stehen die Elektrohandwerker auch vor dem Fachkräftemangel. Deutschlandweit fehlen mehr als 100.000 Elektrofachkräfte, was die Branche erheblich belastet. Lorenz berichtet, dass es im letzten Jahr keine Bewerbungen auf eine ausgeschriebene Monteurstelle gab. Dennoch zeigt sich auch ein Lichtblick: Die Zahl der neuen Ausbildungsplätze im Beruf des Elektronikers steigt, jedoch erreichen nur etwa die Hälfte der Auszubildenden das Abschlussniveau, da viele die Anforderungen als zu hoch empfinden.

„Wir müssen bereits im Einstellungsgespräch erkennen, ob die potentiellen Auszubildenden ausreichend informiert sind und das nötige Engagement mitbringen“, merkt Lorenz an. Viele Bewerber scheinen sich nicht über die Anforderungen des Berufs einzugrenzen und unterschätzen häufig die Komplexität. „Der Beruf des Elektronikers ist einer der schwierigsten im Handwerk und erfordert viel mehr als nur technisches Verständnis“, sagt Lorenz.

Die kontinuierlichen Entwicklungen in Richtung Smart-Home-Technologien und moderne Elektroinstallationen verlangen von den Handwerkern ständige Weiterbildung. Mike Lorenz hat sich bereits frühzeitig auf diese Veränderungen eingestellt und zahlreiche Schulungen genutzt, um sein Wissen auszubauen. Er ist sich der aktuellen Situation bewusst und bekräftigt: „Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, ist es unerlässlich, sich ständig fortzubilden und sein Wissen zu erweitern.“

Ein weiteres Thema, das Lorenz aufwirft, ist der potenzielle Einfluss künstlicher Intelligenz auf das Elektrohandwerk. Während er die Möglichkeiten im Projektmanagement erkennt, bleibt er skeptisch, wenn es um praktische Anwendungen auf Baustellen geht: „Am Ende des Tages müssen die Arbeiten von Hand ausgeführt werden, egal welche Technologie zur Verfügung steht.“

Die Zukunft des Handwerks ist ungewiss, doch die Zusammenarbeit zwischen den Gewerken und die Anpassungsfähigkeit an neue Technologien spielen eine Schlüsselrolle bei der Überwindung der bestehenden Herausforderungen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.op-online.de.


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