In Deutschland sorgt das Aujezky-Virus, das unter Wildschweinen präsent ist, für Sorgenfalten bei Hundebesitzern. Das neueste Beispiel kommt aus Engelskirchen-Kaltenbach, wo bei einem erlegten Wildschwein das Virus nachgewiesen wurde. Dieser Fall ist der erste im Oberbergischen Kreis seit 2022. Das Virus, das für andere Tiere wie Hunde und Katzen tödlich ist, bleibt bei den Wildschweinen oft unbemerkt.
Im Gegensatz dazu sind im Kreis Euskirchen die Berichte alarmierender. Hier werden pro Monat zwischen acht und zehn neue Fälle gemeldet. Auch in anderen Regionen Deutschlands wie dem Main-Tauber-Kreis sind bereits rapportierte Fälle zu verzeichnen. Die Aujeszkysche Krankheit, die in einigen Bundesländern dreistellige Fallzahlen erreicht hat, wird immer besorgniserregender.
Verbreitung und Gefahren des Virus
Das „Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ (LAVES) vermeldet für 2023 insgesamt 175 Fälle des Virus, was bereits jetzt dem hohen Niveau des Vorjahres nahekommt. Vor allem in Hessen ist die Situation bedenklich, wo bis August 148 Fälle gezählt wurden. Dies ist der höchste Stand seit 2019.
Das Aujeszky-Virus, auch als Pseudowut bekannt, ist ein ernstzunehmender Erreger, der vorwiegend Schweine betrifft, aber auch andere Säugetiere infizieren kann. Die Übertragung geschieht durch Körperflüssigkeiten und kann selbst durch kontaminierte Gegenstände oder den Verzehr von nicht gegartem Fleisch der erkrankten Tiere erfolgen. Besonders gefährlich bleibt das Virus in totem Wildschweinfleisch, wo es mehrere Wochen infektiös bleibt.
Die Krankheit zeigt oft keine Symptome bei den Wildschweinen, was die Diagnose erschwert. Symptome treten meist nur bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem auf. Das macht es besonders schwer, infizierte Tiere zu identifizieren, bis sie in der Wildschweinpopulation bemerkt werden. Dies ist besorgniserregend, da die Übertragung auf Hausschweine fatale Folgen haben könnte.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für Hundehalter
Besonders betroffen sind Jagdhunde, die in der Wildschweinjagd eingesetzt werden. Jäger und Hundehalter werden dringend geraten, den Kontakt ihrer Tiere zu Wildschweinen zu vermeiden und kein Wildschweinfleisch zu füttern. Jochen Weins vom Veterinäramt Euskirchen gibt jedoch Entwarnung, die Hunde von Spaziergängern sind in der Regel nicht gefährdet, da sie normalerweise keinen Kontakt mit Wildtieren haben.
Deutschland gilt zwar offiziell als frei von der Aujeszkyschen Krankheit, die Feststellung eines positiven Falls bei Wildschweinen ist rechtlich jedoch nicht meldepflichtig. Es ist wichtig, jeglichen Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen zu vermeiden, um eine Einschleppung des Virus in Hausschweinbestände zu verhindern. Auch Schweinehalter sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das Risiko einer Übertragung zu minimieren.
Die aktuellen Entwicklungen rund um das Wildschwein-Virus und dessen Gefahrenbedarf Aufmerksamkeit und präventive Maßnahmen seitens der Bevölkerung und der Behörden. Für weitere Informationen und aktuelle Berichterstattung zum Thema sind detaillierte Berichte hier zu finden.