In Nidderau wurde kürzlich ein bedeutendes Richtfest für den Nachbau eines bandkeramischen Langhauses im Hexenturmgarten gefeiert. Hinter diesem archäologischen Projekt stehen engagierte Bürger und Archäologen, die trotz schwieriger Bedingungen und eingeschränkter Ressourcen eine spannende Reise in die Vergangenheit unternommen haben. Archäologin Heike Lasch und ihr Team haben sich inspiriert von einem 2011 in der Neuen Mitte entdeckten Grundriss entschieden, das historische Gebäude nachzubauen, das mehr als 7000 Jahre alt ist.
Besonders erfreulich war die Anwesenheit von Ehrenbürgermeister Gerhard Schultheiß und Kreisarchäologe Claus Bergmann bei diesem Festakt. Lasch reflektierte, wie die Idee entstand, dieses Projekt in Nidderau umzusetzen. Sie stellte fest, dass der gestiegene Interesse und die Unterstützung der Nidderauer Bürger maßgeblich zur Realisierung beigetragen haben: "Im Mai 2012 gab es das Angebot an alle Nidderauer Vereine, den verpachteten Hexenturmgarten zu nutzen. Wir haben die Zusage der Stadt bekommen," fügte sie hinzu.
Rund 2200 ehrenamtliche Stunden investiert
Das Projekt hat seit seiner Vorstellung im Rathaus im September 2012 viel Zeit in Anspruch genommen. Nach sorgfältiger Planung konnte der Bau endlich beginnen, nachdem der Bauantrag genehmigt wurde und eine großzügige Spende von Ferdinand Hack eingegangen war. "Ehrenamtliche haben über 2200 Stunden in dieses Vorhaben investiert, und dabei wurde viel gespendetes Material verbaut", so Lasch. Ihr Dank richtete sich besonders an das Kernteam, das seit Beginn aktiv an der Umsetzung beteiligt war.
Diese Initiative ist nicht nur ein archäologisches Experiment, sondern auch eine Plattform zur Bildung und Aufklärung über die Lebensweise der Linearbandkeramiker, die in dieser Region lebten. Das neue Gebäude wird nicht nur als Ausstellungsstück dienen, sondern auch als Ort für Workshops und Vorträge über unsere uralte Geschichte.
Ein Blick in die Vergangenheit
Pfarrer Otto Löber betonte während des Richtfestes, wie wichtig der Blick auf diese jahrtausendealte Geschichte ist: "7000 Jahre spiegeln 350 Generationen wider. Nur ein kleiner Teil davon ist uns bekannt – die meisten Menschen lebten lange vor unserer Zeit." Diese Anerkennung unserer Wurzeln kann helfen, unseren Platz in der heutigen Gesellschaft besser zu verstehen. Bei der Festlichkeit wurde das Langhaus nach alter Tradition „getauft“ – eine symbolische Geste, die den historischen Kontext des Projektes unterstreicht.
Bürgermeister Andreas Bär lobte die engagierte Arbeit von Heike Lasch und dem Verein für Vor- und Frühgeschichte im unteren Niddertal, der in den letzten Jahren viele Ehrungen erhielt. Er hob hervor, wie stolz die Stadt darauf sei, ein solches Team zu haben, das sich mit der Bewahrung und Aufbereitung der Geschichte befasst.
Das Richtfest war auch Teil eines Aktionstages, der das Interesse an der Geschichte und den Lebensbedingungen der frühen Bauern der Jungsteinzeit fördern sollte. Besucher konnten an verschiedenen Mitmachaktionen teilnehmen. Hierzu zählten das Töpfern und die Seilherstellung aus Stroh, die anschaulich demonstrierten, wie die Menschen damals lebten und arbeiteten.
Parallel zu den Aktionen und der Feierlichkeit wurde das Langhaus mit einem Metalldetektor untersucht, wobei spannende Funde gemacht wurden, die noch mehr Fragen über das Leben der Menschen vor Tausenden von Jahren aufwarfen. Die Resonanz der Besucher war durchweg positiv, und viele zeigten sich begeistert von der Gelegenheit, direkt mit den Relikten der Vergangenheit in Kontakt zu treten. Der Verein strebt nun auch eine Partnerschaft mit dem Verbundprojekt Main.Kinzig.Blüht an, um den ökologischen Fußabdruck in der Region zu fördern.
DieContinue strong engagement of the community and historical associations highlights the significance of this project, not only for the city of Nidderau but for the understanding of our shared human history. Mehr Details zu diesem beeindruckenden Vorhaben sind auf www.hanauer.de zu finden.
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