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Klimawandel bedroht historisches Erbe: Hessens Gärten und Parks im Stress

Klimawandel bedroht historische Parks und Gärten in Hessen, insbesondere im Bergpark Wilhelmshöhe, wo alte Bäume unter extremen Wetterbedingungen leiden und der Pflegeaufwand um bis zu 30 Prozent steigt, was die Erhaltung dieser wertvollen Kulturgüter gefährdet.

In Hessen kämpfen historische Parks und Gärten gegen die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Diese grünen Oasen sind nicht nur Erholungsorte, sondern tragen auch zur Erhaltung der Geschichte bei. Doch die steigenden Temperaturwerte und extremen Wetterbedingungen wie anhaltende Trockenheit setzen diesen wertvollen Kulturdenkmälern stark zu.

Im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe, der 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, wird sichtbar, wie sehr die Natur leidet. Philipp Ludwig von den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen weist darauf hin, dass insbesondere die alten Baumbestände unter den veränderten klimatischen Bedingungen leiden. „Die Trockenheit der letzten Jahre hat zu erheblichen Schäden geführt“, berichtet Ludwig. Besonders die Rotbuchen sind betroffen und verlieren an Vitalität, was sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten macht. Das Resultat ist ein gefährlicher Kreislauf: Verwundete Bäume faulen schneller und müssen oft aus Sicherheitsgründen gerodet werden.

Die Rolle von invasiven Arten

Die steigenden Temperaturen führen zudem dazu, dass sich neue Schädlinge in die Region ausbreiten. Ludwig hebt hervor, dass diese Artenwanderungen die ohnehin schon geschwächten Bäume weiter belasten. Auch die Infrastruktur der Parks leidet: Starkregenereignisse sorgen dafür, dass Wege ausgespült werden und Schäden an Gebäuden durch erbautes Grundwasser immer wahrscheinlicher werden.

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Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen die Gärten und Parks in den Sommermonaten intensiver bewässert werden. Ludwig erklärt, dass sie versuchen wollen, Regenwasser gezielt zu nutzen und zusätzliche Zisternen anzulegen, um die Wasserversorgung langfristig zu sichern. „Die Pflegehistorischer Gärten wird durch den Klimawandel schätzungsweise um 25 bis 30 Prozent teurer“, fügt er hinzu.

Diese bedeutenden Grünanlagen erfüllen jedoch nicht nur eine ästhetische Funktion. Sie bieten Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, die in modern bewirtschafteten Wäldern kaum noch attraktive Lebensbedingungen finden. „Diese Denkmale zu erhalten, ist keine Luxusaufgabe, sondern eine Notwendigkeit“, betont Ludwig. Um die historische Substanz zu bewahren, sind sowohl Fachpersonal als auch finanzielle Mittel erforderlich.

Der Park als Experimentierfeld

Im Bergpark Wilhelmshöhe ist es unerlässlich, innovative Maßnahmen zu erproben, um den Park auch in Zukunft für Besucher attraktiv zu halten. Die Ausbreitung der Rosskastanien-Miniermotten ist ein zusätzliches Problem, das in den letzten Jahrzehnten beobachtet wurde. Um ihre Ausbreitung zu kontrollieren, werden Meisenkästen installiert, da die Vögel die Larven der Schädlinge fressen.

Die Herausforderungen sind nicht auf Kassel beschränkt. Auch im Schlosspark Wiesbaden-Biebrich sind die Folgen des Klimawandels spürbar. Alexander Hoffmann-Glassneck, Sprecher des Landesbetriebs Bau und Immobilien, berichtet, dass bis zu 15 Prozent der Bäume dort geschädigt sind. Diese Probleme werden durch Alterserscheinungen der Bäume noch verschärft, was das Absterben beschleunigt. „Die klimatischen Bedingungen beeinträchtigen die Wasserversorgung und erhöhen den Stress für die Bäume“, erklärt er. Ein Beispiel dafür ist die Hängebuche im Schlossinnenhof, die traurige Zeichen des Verfalls zeigt.

Die Arbeit, die zur Erhaltung dieser historischen Parks und Gärten erforderlich ist, muss sich hinsichtlich der Pflege und der Investitionen grundlegend ändern. Das erfordert nicht nur mehr Geld, sondern auch ein Umdenken in der Herangehensweise an die Gartendenkmalpflege. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“, so Hoß. „Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um herauszufinden, welche Maßnahmen tatsächlich funktionieren und wie wir den Herausforderungen des Klimawandels begegnen können.”

– NAG

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